Unbekannter Artist, Sophia die Göttliche Weisheit, 17. Jahrhundert.; Vasily Perov (1834-1882), F. M. Dostoevskij. Google Art Project.

200 Jahre Dostoevskij und Ikonen

Anlässlich 200 Jahre Fëdor Michajlovič Dostoevskij (1821-1881)  beherbegt das Philosophicum in Basel die Ausstellungen “Frauenbilder” und Heilige Frauen. Dämonen. Toter Gott” eine Ausstellung mit Russischen Ikonen. Begleitend dazu gibt es ein vielseitiges Rahmenprogramm.  Dostoevskij besuchte in den Jahren 1862 und 1867 auch die Schweiz und Basel.

Frauen spielten im persönlichen Leben Dostoevskijs eine wichtige Rolle. Weibliche Protagonisten spielen auch eine grosse Rolle in seinem literarischen Werk.

Über literarische Weiblichkeits- und Männlichkeitskonstruktionen entwirft Dostoevskij sein spezifisches Menschenbild und seine Vorstellungen über die Rolle Russlands in der Welt und für die Welt. Auch bei der Rezeption der Werke Dostoevskijs in Deutschland spielten Frauen eine entscheidende Rolle, ins besondere  Elisabeth Kaerrick (1886-1966) und Swetlana Geier (1923-1920). Zwei vom Zwetajewa-Zentrum für russische Kultur an der Universität Freiburg produzierte Filme stehen im Zentrum der Ausstellung.

Die andere Ausstellung schlägt eine Brücke zwischen dem literarischen Werk Dostoevskijs und der Bildsprache der Ikonen. Sie wendet sich den drei Themen «Frauen, Dämonen und Toter Gott» zu.

Das älteste ikonographische Motiv Russlands ist die Ikone der Sophia, jener Göttlichen Weisheit und in Liebe zum Himmel entflammten Jungfrau.

Das Phänomen des Bösen ist in Dostoevskijs literarischem Werk und in der Christlichen Kunst ein zentrales Thema. Die Visualisierung der Unterwelt.

Das dritte Thema knüpft an eine Episode von Dostoevskijs Europareise. Beim Anblick des «Leichnam Christi im Grabe» von Hans Holbein d. J. im Kunstmuseum Basel erlebte der Autor eine tiefgreifende Erschütterung.

Denn im orthodoxen Christentum wird Christus nicht als der gequälte, leidende Mensch gezeigt, sondern als triumphierender Gott. Hier zeigt sich ein grosser Unterschied zwischen der westlichen und der östlichen christlichen Bildtradition.

Die Ausstellung zeigt Eikonen aus Schweizer Privatsammlungen und dem Ikonenmuseum Schweiz / Museum Burghalde Lenzburg, die im 18. und 19. Jahrhundert entstanden sind.

Das Projekt ist eine Zusammenarbeit mit dem Zwetajewa-Zentrum und dem Internationalen Graduiertenkollege 1956 (IGK) an der Universität Freiburg, Iconarium und Philosophicum Basel.

(Quelle und weitere Informationen: www.philosophicum.ch).