Der Kanton und die Stadt Zürich

Der Name Zürich leitet sich von dem keltisch-römischen Namen Turicum ab.

750-1352

Im 8. und 9. Jahrhundert war die Stadt ein politisches, wirtschaftliches und religiöses Zentrum des Karolingerreiches. Das Grossmünster und das Fraumünster stammen aus dieser Zeit.

Das Herzogtum Schwaben war zu dieser Zeit die wichtigste politische Macht. Sie wurde im Heiligen Römischen Reich bis 1098 fortgesetzt. In diesem Jahr verlor Schwaben seine Herrschaft. Die Grafen von Lenzburg (bis 1173) und die Herzöge von Zähringen waren die Nachfolger.

In der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts erlangte die Stadt den Status einer freien Reichsstadt (Reichsunmittelbarkeit). In diesem Jahrhundert wurde auch der Adel von den Stadtpatriziern verdrängt.

Die Stadt wurde durch den Handel mit und zwischen Süddeutschland und den italienischen Gebieten immer wohlhabender und mächtiger.

Die Eidgenossenschaft

Zürich trat 1352 der Eidgenossenschaft bei. In den Jahren 1523-1524 führte Heinrich Zwingli (1484-1531) die Reformation ein, auf seine Schweizer Art, im Dialog und durch Gespräche mit der Stadtverwaltung.

Es folgten zwei kurze Kriege (die Kappeler Kriege 1529 und 1531), die Zwingli 1531 das Leben kosteten. Die Stadt war auch an den Villmerger Kriegen (1656 und 1712) und dem Sonderbundskrieg (1847) beteiligt, allerdings auf der Seite der Sieger.

Die Stadt hatte keine Landsgemeinde. Die politische Struktur basierte auf Zugehörigkeit zu den Zünften sowie dem Grossen Rat und dem Kleinen Rat. Dies war tatsächlich eine erbliche Oligarchie.

Der grosse wirtschaftliche Sprung nach vorn kam nach der neuen Konföderation und der Verfassung von 1848. Die Entwicklung der Eisenbahnen, des Finanz- und Versicherungswesens, des Maschinenbaus, der Universität (ETH), der Textil- und Seidenindustrie und des Handels waren die Basis dafür.

Die sozialen, kulturellen und politischen Folgen des Ersten Weltkrieges prägten die Stadt. Die Gründung von Dada durch Flüchtlinge aus verfeindeten Ländern, der Streik von 1918, der das Land an den Rand des Bürgerkriegs brachte, und der politische Einfluss von Persönlichkeiten aus einem der wichtigsten Kantone brachten der Stadt internationale Aufmerksamkeit.

Die Flagge    

Der Ursprung der Farben Weiss und Blau könnte mit dem kaiserlichen Hofgericht in Rottweil im heutigen Baden-Württemberg im 14. Jahrhundert zusammenhängen. Rottweil hatte über Jahrhunderte ein Bündnis mit der Eidgenossenschaft. Die Farben der Grafen von Lenzburg sind eine weitere Erklärung.

(Quelle: Historisches Lexikon der Schweiz, Kanton Zürich, https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/007381/2017-08-24).

Korrektorin: Melinda Fechner

Der Schriftsteller Gottfried Keller (1819-1890)