Basel, Münsterhügel, Murus Gallicus. Foto/Photo: TES.

Der Murus Gallicus von Basilia

Vor mehr als 2000 Jahren bauten die Kelten (die Rauriker) die erste Befestigung von Basilia, den Murus Gallicus. Um 80. v. Chr. suchte die keltische Bevölkerung Schutz hinter Wehrbauten, vielleicht weil erstmals die Germanen auftauchten.

Offene grosse Siedlungen wurden verlassen. Entlang des Rheins entstanden an strategisch günstigen Punkten befestigte Zentren, so auch auf dem Münsterhügel.

Die Siedlung wurde mit einem Wall umgeben. Hier konzentrierten sich Handel, Handwerk und Herrschaft. Die Siedlung war auch für damalige Verhältnisse klein. Die natürliche Schutzlage war wichtiger als direkter Anschluss an die Wasser- und Verkehrswege.

Ein Murus Gallicus, eine keltische Wallanlage, bestand aus einem mächtigen Erdwall, der in seinem innern durch ein Gerüst aus Holzbalken verstärkt war. An der Front erhob sich eine Trockenmauer.

Der Basler Murus Gallicus war etwa 6 m hoch und 12 m dick, der in einem Abstand von 6 m davor liegende Graben 30 m breit und 8 m tief.

Die Einwohner überquerten im Bereich der heutigen Rittergasse den Graben auf einer Holzbrücke in die Siedlung.

Mit der Eroberung Galliens (52 v. Chr.) durch Julius Caesar, die Niederlage der Kelten im Jahr 58 v. Chr. bei Bibracte (in der Nähe von Autun, Frankreich) und die Gründung von Augusta Raurica (Augst) im Jahr 44. V. Chr. geriet auch der Münsterhügel unter römische Kontrolle. Keltische Adlige mit ihrem Gefolge regierten im Namen Roms.

Der Keltenwall wurde bereits in römischer Zeit abgebrochen. Über der Ruine der Befestigung lagerten die Einwohner in den letzten 2000 Jahren zwei Meter mächtige Schichten mit Bauschutt und anderen Abfällen ab. Der Graben blieb jedoch bis ins Mittelalter hinein offen, wurde dann aber auch zugeschüttet und teilweise überbaut.

Die Anlage ist heute eine archäologische Fundstelle. Die Fenster im Boden zeigen die erhaltenen Reste der keltischen Mauer.

Quelle und weitere Informationen: Historischen Museum am Barfüsserplatz,  Antikenmuseum und Sammlung Ludwig.