Sent. Foto/Photo: TES.

Sent, seine Kirchen und das Alberto Giacometti Museum

 Die erste Erwähnung von Sent (Unterengadin, Kanton Graubünden) geht auf das Jahr 930 zurück. Der Name war damals „Sindes“, „Sinde“, „Sinnes“ oder „Sins“. Sent ist der offizielle Name seit 1879. Sent hat heute rund 1‘400 Einwohner.

Im Jahr 1572 erwähnte der Reformator und Chronist Durich Chiampell (1510-1582) über 300 Häuser und ungefähr 1000 Einwohner. Damit war es das grösste Dorf des Engadins.

Die Reformation hat auch Sent geprägt. Heute ist etwa 80 % der Bevölkerung reformiert. Die Dorfkirche (Baselgia) San Lurench (St. Lorenz) wurde 1496 erbaut. Der neugotische Turm ersetzt seit 1898 den romanischen Turm aus dem Jahr 1250. Die Ruine der Kirche San Peder (St. Peter) ist ein romanisches Bauwerk von 1173.

1499 und 1622 verwüsteten die Österreicher das Dorf. Nach den Bündner Wirren (1618-1639) des Dreissigjährigen Krieges (1618-1648) genoss Sent eine friedliche Entwicklung (abgesehen von den Dorfbränden in den Jahren 1748, 1823, 1911 und 1921).

Der heutige Dorfkern und die vielen schönen Engadiner Häuser gehen auf den Wiederaufbau in den Jahren 1622 bis 1650 zurück. Nur das Quartier Sala/la Motta wurde nach 1921 neu gestaltet.

Foto: © Pensiun Adlier

Alberto Giacometti Museum

Das Alberto Giacometti Museum in der Pensiun Aldier Sent präsentiert 200 graphische Werke des Künstlers Alberto Giacometti (1901-1966). Sie ist mit aller Wahrscheinlichkeit die grösste permanente Ausstellung dieser Art überhaupt. Darunter befinden sich auch einige sehr seltene Exponate, die als Probedrucke und ohne Auflage gemacht wurden.

Die Sammlung enthält ebenso eine fast komplette und seltene Sammlung der Künstlerbücher, an denen Giacometti beteiligt war. Sorgfältig und aufwendig gestaltete Werke, die wenig bekannt und in kleinsten Auflagen erschienen sind.

Neben den Lithografien und Radierungen zeigt die Ausstellung auch zwei Original-Lithosteine von Alberto Giacometti sowie das Modell einer Gipsschale, die eine ganz eigene Formsprache hat.

Der Bruder Diego Giacometti ( (1902-1985) ist mit einigen Werken in Bronze und einem Wandteppich ebenfalls im Haus vertreten.

Der Fotograf, Verleger und Künstler Ernst Scheidegger (1923-2016) war ein Freund von Alberto Giacometti und hat ihn und sein Werk über viele Jahre fotografisch und filmisch dokumentiert. Diese Fotosammlung ist teilweise im Hotel ausgestellt

Vallader

In Sent wird seit jeher romanisch (Vallader) gesprochen. Auch die Weiler Sur, En, Crusch, Sinestra und Zuort gehören zu Sent. 2015 haben sich die Gemeinden Ardez, Ftan, Guarda, Scuol, Sent und Tarasp zur Grossgemeinde Scuol zusammengeschlossen. Scuol ist heute die grösste Schweizer Gemeinde.

(Quelle: www.sent.ch)

Korrektorin: Giuanna Egger-Maissen

Die Ruine der Kirche (Baselgia) San Peder

Der Skulpturgarten von Not Vital

Weitere Impressionen