August Gaul, Laufender Strauss, 1900 Bronze, Flügelspitzen vergoldet. Kunstmuseum Bern, Leihgabe der Zwillenberg-Stiftung.

Der Bildhauer August Gaul (1869 –1921) gilt als Wegbereiter der autonomen Tierskulptur und der modernen Abstraktion. Seine Plastiken zeigen Zoo-, Haus- und Nutztiere als Wesen mit individuellem Charakter und pulsierender Lebendigkeit.

Gaul lebte in Zeiten einschneidender Umbrüche: Die Industrialisierung und die zunehmende Verstädterung ab Ende des 19. Jahrhunderts führten zu einem umfassenden gesellschaftlichen Wandel, dem auch das Verhältnis Mensch–Tier unterlag.

Mit mehr als 250 Plastiken, Gemälden, Grafiken, Fotos und Büchern zeigt die Ausstellung Gauls Œuvre erstmals im Dialog mit Kunstwerken seiner Zeitgenossen und Zeugnissen aus Wissenschaft und Populärkultur. Die Kontextualisierung veranschaulicht die Auseinandersetzung mit der Neubestimmung des Verhältnisses Mensch–Tier, welche auch heute noch grösste Aktualität besitzt.