Moncigoli I, Weibliche Stele mit U-förmigem Gesicht, Brüsten und Armen. Sandstein. 3000–2000 v. Chr. Italien, Toskana, Fivizzano. © Angelo Ghiretti, Museo delle Statue Stele Lunigianesi

Die Ausstellung zeigt jungsteinzeitliche Stelen aus verschiedenen Ländern Europas und bietet so einen einmaligen Einblick in die Lebenswelt der Menschen vor rund 6000 Jahren.

In der Jungsteinzeit begannen die Menschen in Europa sesshaft zu werden, Ackerbau zu betreiben, Tiere zu halten und Metall zu nutzen. Diese Veränderungen verursachten gewaltige gesellschaftliche Umwälzungen.

Davon zeugen die unter grossem Aufwand errichteten Steinstelen mit menschlicher Gestalt, die in fast ganz Europa zu finden sind. Sie gehören zu den frühesten Monumenten auf unserem Kontinent.

Einige der Steinfiguren haben Gesichter und Arme, Frisuren und sogar Tätowierungen. Andere tragen wertvolle oder nützliche Gegenstände, welche die Innovationen der Zeit aufzeigen: Beile zum Fällen von Bäumen oder zum Kampf, ein Pflug zur Bearbeitung der Felder, Schmuck aus Kupfer zur Repräsentation, Pfeil und Bogen für die Jagd und Waffen für den Nahkampf.

Die Stelen erzählen somit bis heute von der Lebensrealität jener, von Gewalt und Veränderung geprägten Epoche. Die zunehmende Bevölkerungszahl, der Kampf um Ressourcen und Neid führten zu Konflikten, die an den Steinskulpturen und ihren Fundstellen abgelesen werden können.

Auf den Steinstelen dargestellt sind Mitglieder der neuen Eliten, ranghohe Frauen und Männer an der Spitze einer zunehmend hierarchischen Gesellschaft. Mit ihren Machtsymbolen liessen sie sich in Stein verewigen und zeigten so ihren Status.

Die Ausstellung vereint rund 40 Stelen aus Italien, Frankreich, Deutschland und der Schweiz. Die Schau bietet einen Einblick in die Lebenswelt der Menschen der Jungsteinzeit.