Valais, Suonenlandschap. Foto: TES.

Die Suonen im Wallis

Die Region um Visp (Viège), Raron (Bietschtal), den Lötschberg (Steg-Hohtenn und Niedergesteln) und das Baltschiedertal ist ein trockenes Gebiet im Tal der Rhone.

Das trockene und milde Klima schafft die Voraussetzungen für Weinbau, Landwirtschaft und Viehzucht. Allerdings wird die Bewässerung seit Jahrhunderten künstlich durch so genannte „Suonen“ (französisch bisses) durchgeführt.

Suonen sind hölzerne oder steinerne Bewässerungssysteme, die das Wasser von der Quelle (Gletscher und Bäche) durch die Wein- und Landwirtschaftsgebiete leiten.

Bis zum Aufkommen moderner Bewässerungsmethoden war das Suonensystem (Suonenlandschaft) Tausende von Kilometern lang und wurde oft an schwer zugänglichen Stellen an Quellen, Bächen und am Fuss von Gletschern gebaut.

Das Wasser aus den Gletschern ist reich an Mineralien und eine Art natürlicher Dünger. Das Ergebnis sind fruchtbare Landwirtschafts- und Weinanbauflächen und eine grosse Vielfalt an Flora und damit auch Fauna.

Heute ist die Bewässerung weitgehend von modernen Methoden wie Wasserkanonen und anderen Sprinklersystemen übernommen worden.

Dennoch werden immer noch rund 2.000 Kilometer traditioneller Suonen zur Bewässerung des Landes genutzt. Die meisten von ihnen werden vom Kanton Wallis als kulturelles Erbe erhalten. Verschiedene Wanderwege führen auf den Spuren der Suonen durch wunderschöne Gegenden entlang.

Heute haben die Suonen eine zusätzliche Funktion: die Erzeugung von „weisser“ Energie für Häuser und sogar für kleine Dörfer.

 

Korrektorin: Melinda Fechner