Die Gemeine Herrschaft der acht Orte in Mellingen, Stadttor. Foto, Photo: TES.

Die Gemeinen Herrschaften im Aargau

Zwischen dem 18. April und dem 18. Mai 1415 eroberten die Berner, Zürcher und Luzerner und weitere eidgenössische Orte den Aargau. Nur das Fricktal blieb im Besitz der Habsburger.

Nach 1415 bildeten sich auf dem Gebiet des heutigen Kantons Aargau vier Regionen heraus: Das Freiamt, die Grafschaft Baden, der Berner Aargau und das Fricktal. Das Jahr 1415 gilt als Geburtsstunde der Aargauer Regionen.

Für die Schweizer Geschichte von grosser Relevanz sind die Entwicklungen in der Grafschaft Baden und den Freien Ämtern.

Hier wurden die ersten Gemeinen Herrschaften der Eidgenossenschaft errichtet. Diese galt es gemeinsam zu verwalten: Aus der Rechnungsablegung der eidgenössischen Landvögte entstand die Tagsatzung in Baden, die lange Zeit die einzige gesamt eidgenössische Institution bleiben sollte.

Das Interesse an den Gemeinen Herrschaften eint die eidgenössischen Orte nicht nur vorübergehend gegen die Habsburger, sondern langfristig auch über innere, vor allem konfessionelle Gräben hinweg.

Die Eroberung des Aargaus bildet damit die wichtigste Voraussetzung, zur Entwicklung einer handlungsfähigen politischen Gemeinde aus den verschiedenen Stadt- und Landorten der alten Eidgenossenschaft.

Als 1803 der Kanton Aargau gegründet wurde, entstand ein aus vier unterschiedlichen Landesteilen bestehender neuer Kanton. Die Ereignisse von 1415 tragen nicht nur einschneidende Konsequenzen für die Geschichte der Eidgenossenschaft, sie prägen ebenso den Aargau und seine Regionen bis heute.

(Quelle: www.aargau.ch).