Rother Velteliner. Foto/Photo: Rebaumuseum am Bielersee, Ligerz.

Die Schweiz ist ein (relativ unbekanntes) Weinbauland. Der Kanton Wallis und die Kantonen um den Seen der Westschweiz sind die wichtigsten Weinbauregionen.

Weltweit werden die Rebsorten katalogisiert und inventarisiert. Der grösste Katalog ist der VIVC Vitis International Variety Catalogue.  In der Schweiz gibt es eine Datenbank an der Universität Lausanne (Swiss Vitis Microsatellite Database) und die Nationale Genbank PGREL.

Diese umfasst Rebsorten, welche in der Schweiz entstanden oder gezüchtet wurden oder eine nationale, regionale oder lokale Bedeutung hatten. Die neusten Kreuzungen, bzw. Züchtungen sind jedoch noch geschützt.

In der Schweiz werden mindestens 252 Rebsorten angebaut, 168 unter der kontrollierten Ursprungsbezeichnung AOC. Weltweit existieren aber bis 10000 Rebsorten, manche Schätzungen gehen bis zu 20000 Sorten, inkl. rund 5000 Hybride. Klone, also genetisch identische Sorten, sind hier nicht mitgezählt.

Die Bielerseeregion ist für den Anbau von Gutedel/Chasselas und Pinot noir bekannt. Heute umfasst der Sortenkatalog der Rebgesellschaft Bielersee mehr als 70 weisse und rote Rebsorten.

Rebsorten werden nicht über den Wein, sondern über die Beschreibung desWeinstocks bestimmt. Diese Wissenschaft ist die Ampelografie (von griechisch ámpelos = Weinstock und gráphein = schreiben). Die Rebstöcke werden verglichen, Form und Farbe der Blätter, Trauben und Beeren beschrieben.

Seit jeher versuchten Biologen die Rebsorten zu unterscheiden. Dank intensiven Studien wurden Ihre Werke immer wissenschaftlicher und genauer, ihre zum Teil wunderbar illustrierten Bücher immer umfassender. Und effektiv kann die Mehrheit der Rebsorten durch diese Methode der genauen Beobachtung und Beschreibung voneinander unterschieden werden.

So erhält jede Rebsorte heute ein einzigartiges genetisches Profil. Diese DNA-Tests erlauben es eine Rebsorte zweifelsfrei zu erkennen, sondern auch Verwandtschaften zwischen den Rebsorten und Stammbäume der Rebsorten zu rekonstruieren.

Die Ausstellung zeigt  alte und neue, bekannte und unbekannte Rebsorten zu zeigen und taucht ein in die vergangene Welt der Ampelografen und in die neue Welt der modernen Rebzüchtungen.