Press Conference, Kunstmuseum Basel, 8.6.2022, from l.t.r.: Josef Helfenstein (Director Kunstmuseum Basel), Paloma Picasso, Carmen Giménez (Curator). Photo/Foto: TES.

Die Ausstellung (Picasso – El Greco)  beleuchtet die Auseinandersetzung Pablo Picassos (1881–1973) mit Doménikos Theotokópoulos, besser bekannt als El Greco (1541–1614).

El Greco und Picasso

Rund 30 Paarungen von Meisterwerken beider Künstler zeichnen diesen Dialog nach, der zu den faszinierendsten der Kunstgeschichte zählt. Um eine Kerngruppe von Werken Picassos aus der eigenen Sammlung werden dafür hochkarätige Leihgaben aus aller Welt versammelt. Picassos Begeisterung für El Greco hat deutliche Spuren in seinen Werken hinterlassen.

Dabei wird jedoch meist auf seine frühen Schaffensphasen bis zur Blauen Periode verwiesen. Die Ausstellung schlägt dagegen ein Lesart vor, nach der seine Beschäftigung mit El Greco intensiver als bisher angenommen ausfiel und länger anhielt. Die Ausgeprägten Bezüge sind bei seinen kubistischen Gemälden und solchen aus die späteren Schaffensperioden erkennbar.

Die Ausstellung inszeniert einen konzentrierten, zuweilen assoziativen und die Jahrhunderte übergreifenden Dialog Picassos mit einem Vorbild auf Augenhöhe. El Greco brachte es zu Lebzeiten mit seiner einzigartigen Malweise zu beachtlichem Ruhm.

El Greco

El Greco war als einer der grossen Individualkünstler der europäischen Malereigeschichte zutiefst unkonventionell, nicht zuletzt, weil er infolge seiner Biografie drei verschiedene Traditionen (die griechisch-byzantinische, venezianische und spanische) in seinem Werk verarbeitete und daraus seine singuläre Bildsprache entwickelte. Bald nach seinem Tod geriet er jedoch in Vergessenheit.

Picasso

Erst im 19. Jahrhundert und erneut um die Wende zum 20. Jahrhundert kam es zu einer El-Greco-Renaissance. Picassos Faszination für spanische Altmeister Zu direkten Anleihen bei El Greco kam es bereits am Beginn von Picassos Künstlerlaufbahn: In zahlreichen Skizzen der Jahre 1898–99 arbeitet er sich regelrecht an Motiven El Grecos ab.

Einen besonderen Fokus wird die Ausstellung auch auf den Kubismus legen: In gleich zwei Räumen werden Werke Picassos aus der Zeit um 1910 mit einer Auswahl von El Grecos berühmten Apostelbildern (um 1608/1614) aus dem Museo del Greco in Toledo und seiner grossformatigen Auferstehung Christi (1597–1600) aus dem Prado in Madrid konfrontiert.

Nach dem Zweiten Weltkrieg befasste Picasso sich besonders intensiv mit den alten Meistern der Malerei. Die Ausstellung zeigt faszinierende Beispiele für seine Auseinandersetzung mit den künstlerischen Vorfahren, darunter das Gemälde Musketier (1967), auf dessen Rückseite Picasso «Domenico Theotocopulos van Rijn da Silva» notiert hat – ein ausdrücklicher Verweis auf die von ihm verehrten Meister El Greco, Rembrandt und Velázquez.