Bridget Riley in ihrem Atelier in West London, 1983 Foto: Bill Warhurst. Courtesy of the Bridget Riley Archive.

Die Künstlerin Bridget Riley (1931) gehört zu den prominentesten Vertreter*innen der abstrakten Malerei in der Nachkriegszeit. Den Ausgangspunkt der Ausstellung Bridget Riley: Looking and Seeing, Doing and Making bildet eine Reise der Künstlerin nach Ägypten von 1979 bis 1980, die ihren Umgang mit Farbe entscheidend geprägt hat.

Der Grossteil der 44 gezeigten Werke stammt aus Bridget Rileys eigener Sammlung. Diese werden durch Werke aus der Sammlung Lambrecht-Schadeberg, Museum für Gegenwartskunst Siegen und der Kirkland Collection ergänzt. Die Ausstellung umfasst auch selten gezeigte Entwürfe, Zeichnungen und Studien aus Rileys Atelier, die einen Einblick in ihren Arbeitsalltag vermitteln.

Bridget Riley hat als Ausgangspunkt für die Ausstellung die Tatsache gewählt, dass sowohl Paul Klee als sie selbst auf Reisen nach Nordafrika entscheidende künstlerische Impulse aufgenommen haben. Paul Klee reiste 1914 nach Tunesien und erlebte dort einen «Durchbruch zur Farbe». Später, 1928, besuchte er Ägypten, wo er von den Licht- und Farbverhältnissen und der Kulturlandschaft im Niltal beeindruckt war.

Bridget Riley besuchte im Winter 1979/1980 die Grabmalereien in den antiken Kultstätten im Niltal. Die Architektur und der Gegensatz von Wüste und Vegetation hinterliessen bei ihr einen bleibenden Eindruck. Auch mit der Technik der ägyptischen Malerei setzt sie sich auseinander. Daraus entwickelt Riley die sogenannte «ägyptische Farbpalette», bestehend aus sieben Farben: Türkis, Blau, Rot, Gelb und Grün, Schwarz und Weiss.

Die Ausstellung beginnt mit den Streifenkompositionen der frühen 1980erJahre, die auf Grundlage der «ägyptischen Palette» entstanden sind, und zeigt auf, wie dieser künstlerische Wendepunkt bis in die frühen 2000erJahre in Rileys Schaffen nachwirkt.

Gemeinsam illustrieren die 17 Gemälde und 27 Vorstudien eine Schlüsselperiode in Rileys künstlerischer Entwicklung.