Tobias Rehberger, Skulptur in der Krypta von Christoph und Margaretha Merian-Burckhardt. Foto/Photo: TES.

Die verborgene Krypta der Merianer

Eine der speziellsten Arbeiten für die Stadt Basel an der Art Basel 2022 war auch die am wenigsten bekannte, selbst für gebürtige Basler*innen. Ausserdem ist das Objekt seit dem Ende der Veranstaltung am 19. Juni buchstäblich hinter Schloss und Riegel.

Gleich hinter dem Tinguely-Brunnen und links vom Theater versperrt ein grosses Eisentor in der Grösse eines Kasernentors den Eingang zu einem Tunnel. Der Tunnel führt bis unter den Chor der Elisabethenkirche. Heute ist diese Kirche ein (multi-)kulturelles Zentrum, aber als sie 1864 eingeweiht wurde, hatte sie noch eine religiös-protestantische Funktion.

Der Kaufmann Christoph Merian (1800-1858) war der Mitfinanzierer der Kirche. Heute ist dieser Basler vor allem durch die Christoph-Merian-Stiftung (siehe Projekte) bekannt, die ein Vermögen von 1,7 Milliarden Franken verwaltet. Es ist das Vermächtnis von ihm und seiner Frau Margaretha Merian-Burckhardt (1806-1886).

Der Tunnel führt zur Gruft und letzten Ruhestätte der beiden. Die Krypta ist eine kleine Kapelle mit einem Altar. Das Paar ruht dort in zwei Sarkophagen aus schwarzem Marmor. Der Tunnel mit Zugang zur Krypta wurde nach 1975 nach Renovierungsarbeiten vergessen und durch den Zaun verschlossen.

Anlässlich der Art Basel 2022 schuf der Künstler Tobias Rehbergen (1966) für die Krypta Skulpturen, die gefrorene Rauchsäulen als Zeichen der Vergänglichkeit darstellen.