Show on 15 July 2022. Foto/Photo: TES.

Basel und Musik

Basel hat eine jahrhundertealte Musiktradition. Die Musiktheorie und die Kompositionen von Bonifacius Amerbach (1495-1562), einschliesslich des Codex Amerbach, waren im 16. Jahrhundert sehr berühmt.

Hans Holbein der Jungere (1496-1543), Bonifacius Amerbach, 1519. Sammlung Kunstmuseum Basel. Foto: TES.

Dieser homo universalis war auch Kunstsammler, Jurist, Humanist und vor allem ein Freund und Zeitgenosse von Erasmus von Rotterdam (1469-1536), der in Basel lebte, arbeitete, publizierte und schliesslich starb.

Die Amerbach-Sammlung ist das erste inoffizielle Museum der Welt. 1661 wurde diese umfangreiche Sammlung in Basel der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Aus dieser Sammlung gingen im 19. Jahrhundert das Kunstmuseum Basel, das Musikmuseum und das Antikenmuseum Basel hervor.

Musik ist in Basels DNA

Dies zeigt sich nicht nur in den vielen erstklassigen Orchestern, Chören und anderen Ensembles, sondern auch in der breiten musikalischen Ausbildung der Einwohner. Man schätzt, dass etwa 10.000 Einwohner Piccolo spielen und viele Tausende von klein auf  die Trommel oder andere Instrumente.

Der Musikunterricht für Kinder hat nach wie vor ein hohes Niveau. Es ist kein Zufall, dass das innovative Kammerorchester 1926 in Basel entstand.

Auch bei der Basler Fasnacht spielt die Musik eine grosse Rolle. Sie ist eine Kombination aus Musik und Kunsthandwerk und Talent für Tanz.  Das Theater Fauteuil und der Verein Charivari sind in Basel und schweizweit ein Begriff.

Das Basel Tattoo (seit 2006) reiht sich ein in die musikalische Tradition. Diese ursprünglich militärische Zusammenkunft von Armeekapellen wird in Basel mit Tanz, Gesang und Dialog mit dem Publikum bereichert. Auch das Loblied auf die Kuh Le Ranz des Vaches fehlt nicht. In der Schweiz geniessen der Bauer und seine Kühe ein hohes Ansehen, auch in den grossen Städten.

Was das Tattoo, die Fasnacht und, zum Beispiel la Fête des Vignerons in Vevey, gemeinsam haben ist die fröhliche und entspannte Atmosphäre ohne nennenswerte Zwischenfälle. Das solche Grossveranstaltungen problemlos stattfinden können, ist unter anderem ein Ausdruck des Milizsystems. So kamen vom 18. Juli bis 8. August 2019 über eine Million Besucher nach Vevey (Kanton Waadt), um die Aufführungen in der temporären Arena  zu besuchen. Es wurde viel Wein getrunken, bis spät in die Nacht, und zwar aus Gläsern, nicht aus Pappbechern.

Impression von der Premiere des Basel Tattoo am Freitag, 15. Juli 2022 und am Samtag, 16. Juli.

Korrektorin: Eva Maria Fahrni