Bärschwil. Foto/Photo: TES

Der Planetenweg im Jura

Ein Spaziergang den Planeten entlang scheint ein ehrgeiziger Plan zu sein. Merkur ist der Erde am nächsten, aber immer noch 155 Millionen Kilometer entfernt. Neptun ist mehr als vier Milliarden Kilometer von der Erde entfernt. Die anderen fünf Planeten Venus, Mars, Jupiter, Saturn und Uranus umkreisen die Sonne in einem Abstand, der dazwischen liegt.

Konjunktion von Jupiter und Venus am 2. März 2023, nächstes Mal im Jahr 2039 

Der Planetenweg im Jura, zwischen Laufen und Bärschwil, führt jedoch an den acht Planeten und der Sonne vorbei. Der Zwergplanet Pluto wird dabei nicht vergessen. Dieser Planet ist am weitesten von der Erde entfernt und wurde erst 1930 entdeckt.

Am Anfang des Planetenweges steht natürlich die Sonne, um die sich buchstäblich alles dreht. Auf Informationstafeln werden kurz und bündig die wichtigsten Fakten zu unserem Sonnensystem vorgestellt, darunter auch zu seinen Anfängen vor etwa 4,5 Milliarden Jahren.

Das Universum, das mit dem sogenannten Urknall begann, ist viel älter, etwa 14 Milliarden Jahre. Die Wissenschaftler haben noch nicht ganz herausgefunden, wie und warum es entstanden ist. Der berühmte englische Physiker Stephen Hawking (1942-2018) hat es so ausgedrückt: “Irgendwann muss man aufhören zu denken.” In seinem Fall ging es um den Ursprung des „Stecknadelkopfes“ vor dem Urknall.

Der Planetenweg ist wesentlich kürzer als die Entfernung zu den Planeten, aber er gibt ein gutes Bild des Sonnensystems. Ausserdem ist der Jura mit seinen Wiesen, Wäldern, Dörfern, Bächen und Ausblicken immer einen Besuch wert. Und auch hier hat jedes Schweizer Dorf etwas Besonderes zu bieten.

Die Glashütte im neunzehnten Jahrhundert, links die Gips- und Kalkfabrik. Bild: 

Die Birs

Die Glasshütte

Das kleine Dorf Bärschwil (Kanton Solothurn), zum Beispiel, hat eine interessante Industriegeschichte. Das Dorf liegt an der Birs. Am Ufer des Flusses stand jahrhundertelang eine florierende Glasfabrik, heute ist die Glashütte ein Restaurant. Gegenüber befand sich die ‚Hydraulische Kalk- und Gipsfabrik Baerschwyl‘, seit 1988 die Firma Carlo Bernasconi.

Etwas weiter auf dem Weg befindet sich die monumentale Laufner Ziegelscheune. Die  Anfänge der Ziegelfabrik gehen auf das 16. Jahrhundert zurück, und sie war bis 1920 in Betrieb!

Die Laufner Ziegelscheune

Diese schöne Gegend hat natürlich auch Dichter und Schriftsteller hervorgebracht, darunter Vater Albin Fringeli (1899-1993) und seinen Sohn Dieter Fringeli (1942-1999): „Zeit ist’s ein Lied zu singen von allen Liedern die nicht gesungen wurden als es Zeit war ein Lied zu singen von jener Zeit“ (Dieter Fringeli).

Geburtshaus von Albin Fringeli bei Bärschwil

Die Grenze mit Frankreich im Ersten und Zweiten Weltkrieg war problematisch. Sie bedeutete buchstäblich den Unterschied zwischen Krieg und Frieden. Grellingen und Bärschwil hatten in dieser Zeit Militärgarnisonen und Verteidigungsanlagen.

Toblerones

Monument 1939-1945

Die Schweiz blieb jedoch neutral. Die Stadt Laufen ist also unbeschadet aus dieser Zeit hervorgegangen und hat viel authentische (Kultur-)Geschichte zu bieten: von der Keltenzeit, den Merowingern und Karolingern, zwei burgundischen Königreichen, dem Bistum Basel, von der (revolutionären) französischen Zeit und dem Anschluss an Frankreich (1793 bis 1813) und von der Zeit als die Stadt dem Kanton Bern angehörte (1815 bis 1994). Die Einwohner des Laufentals entschieden sich 1989 in einer Volksabstimmung für den Anschluss an den Kanton Basel-Landschaft (seit 1994).

Aber was bedeutet das schon in einer Geschichte von 14 Milliarden Jahren Universum und 4,5 Milliarden Jahren Erde?

Bron en verdere informatie: www.baerschwil.ch

Korrektorin: Petra Ehrismann