Die Denkmäler von Serrières

Fast jedes Dorf in der Schweiz hat eine oder mehrere kultur-historische Sehenswürdigkeiten oder Denkmäler und ist (fast) immer umgeben von einer wunderbaren Natur. Manchmal muss man ein wenig suchen, zum Beispiel dann, wenn eine alte gallo-römische Siedlung in eine städtische Agglomeration eingegliedert worden ist.

Der Name Serrières (heute ein Stadtteil von Neuenburg) leitet sich vom lateinischen Wort serra, Säge, ab, das in der Antike einen Ort bezeichnete, an dem es viele Sägemühlen gab. Die Stadt liegt am Neuenburgersee. Bereits in prähistorischer Zeit und in den Jahrhunderten vor der römischen Besetzung (15-13 v. Chr.) war diese Region besiedelt.

Der Fischreichtum des Sees und die Transportmöglichkeiten der drei Juraseen (Neuenburgersee, Bielersee und Murtensee) und der Aare erklären das Vorhandensein einer römischen Siedlung und einer Villa. Die römische Villa von Serrières wurde 1908 beim Bau der Häuser der Cité Suchard, des ersten multinationalen Schokoladenherstellers der Welt, entdeckt.

Die Thermen oder der Komplex der Badehäuser befanden sich damals am Ufer des Sees (der Seespiegel wurde im 19. Jahrhundert um einige Meter abgesenkt).

Die anderen römischen Gebäude befanden sich auf den Hügeln. Die Anordnung der Bäder wurde weitgehend durch die Höhe der Heizungssysteme (praefurnium/a) bestimmt, die dazu dienten, heisses Wasser zu erzeugen, das in den Bodenheizungen (Hypocauste) zirkulierte, allmählich abkühlte und dann durch die Mauer (tubili) in den See und den Fluss abgelassen wurde.

In der Merowingerzeit (6.-7. Jahrhundert) war dieser Ort noch immer bewohnt. Es gab eine kleine Kirche und einen Friedhof. Mehr als 200 Gräber aus dieser Zeit sind gefunden worden.

Die karolingische Johanneskirche (St. Jean) aus dem achten oder neunten Jahrhundert weist ebenfalls auf eine dauerhafte Besiedlung hin, Jahrhunderte vor der Gründung von Neuenburg und Peseux.

Cormondrèche und Corcelles, seit 2022 Teil der Gemeinde Neuchâtel, sind auch älter als Neuchâtel, Auvernier und Colombier haben eben eine gallo-römische Geschichte zu erzählen!

(Quelle und weitere Informationen: www.neuchatelville.ch)

Korrektorin: Petra Ehrismann