Johann Heinrich Füssli, La Débutante, 1807. Tate, presented by Lady Holroyd in accordance with the wishes of the late Sir Charles Holroyd, 1919, Foto © Tate

Vom 24. Februar bis 21. Mai 2023 zeigt das Kunsthaus Zürich den Schweizer Künstler Johann Heinrich Füssli (1741–1825) als intimen Zeichner. Füssli war einer der eigenwilligsten, originellsten und umstrittensten Künstler des achtzehnten Jahrhunderts in Europa.

Der betont individualistische und sensationslüsterne Charakter von Füsslis Kunst spaltete die öffentliche Meinung während seiner gesamten Karriere.

Wo man idealisierte Körper in den anmutigen Posen und Proportionen antiker Statuen erwarten würde, begegnen uns stattdessen Frauen, deren Körper durch steife Mieder, Taillenbänder, gerüschte Ärmel und spitze Schuhe definiert und deren Köpfe von Frisuren der komplexesten und bizarrsten Art gekrönt werden.

Seine weiblichen Figuren nehmen eine betont herausfordernde Haltung ein. Selbstbewusst erwidern die Frauen die Blicke der Betrachterinnen und Betrachter oder ignorieren diese gänzlich. In der Regel präsentiert Füssli seine Frauen als Einzelfiguren, die geradezu unnahbar auftreten. In Gruppen versammelt, können ihre Aktivitäten geheimnisvoll wirken.

In Ausstellung (Füssli. Mode – Fetisch – Fantasie) und Katalog werden die Vielfalt der weiblichen Frisuren und das neue Bild der mächtigen weiblichen Figur untersucht sowie der Einfluss des libertären Umfelds auf die kreative Vorstellungskraft des Künstlers. Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit The Courtauld, London.