Schweizerische Grenzwächter sichern die liechtensteinische Grenze in Steg in den 1920er-Jahren. Sammlung und Foto: Liechtensteinisches LandesMuseum

Zollvertrag Schweiz-Liechtenstein

Am 29. März 1923 unterzeichneten die Schweiz und Liechtenstein einen Zollvertrag, der am 1. Januar 1924 in Kraft trat. Der Vertrag schloss Liechtenstein an den schweizerischen Wirtschaftsraum an und löste es aus der wirtschaftlichen Isolation.

Es handelte sich damit um einen «Zollanschlussvertrag», wie er im Vertragswerk auch offiziell genannt wurde. Umgangssprachlich wurde schon relativ bald der einfachere Begriff «Zollvertrag» benutzt.

Die liechtensteinische Kommission für die Zollvertragsverhandlungen im Januar 1920. Von links stehend: Legationsrat Emil Beck, Landtagsabgeordneter Wilhelm Beck, Regierungsrat-Stellvertreter Stellvertreter Emil Batliner. Von links sitzend: Landtagspräsident Fritz Walser und Prinz von Liechtenstein. Sammlung: Liechtensteinisches Landesmuseum. Foto: E. Aeschbacher, Bern.

Mit dem Abschluss des Zollvertrags verzichtete Liechtenstein auf einen Teil seiner Souveränität. Liechtenstein musste sämtliche schweizerischen Gesetze, die in einem Zusammenhang mit dem Zollvertrag standen, übernehmen. Schon wenige Jahre nach Inkrafttreten des Vertrags war Liechtenstein der Ansicht, dass die erhoffte wirtschaftliche Besserung eingetreten war.

Schweizerischer Zoll-bezugsposten Steg im Fürstentum Liechtenstein (Sommerposten). Holztafel mit den Wappen der Schweiz und Liechtensteins. Der Grenzwachtposten in Steg wurden 1972 aufgelöst.  Der Zollvertrag von 1923 ist der wichtigste Vertrag zwischen Liechtenstein und der Schweiz.  Sammlung: Z 2, Liechtensteinisches LandesMuseum, Foto: Sven Beham

Das Liechtensteinische LandesMuseum in Vaduz und das Schweizerische Zollmuseum in Gandria (Kanton Tessin) begehen das 100-Jahr-Jubiläum mit einer gemeinsamen Ausstellung.

Diese zeigt nicht nur die Hintergründe und die Geschichte des Zollvertrags auf, sondern veranschaulicht auch eine Vielzahl an unterschiedlichen Aspekten der schweizerisch-liechtensteinischen Beziehungen.

Die schweizerische Forschungsstelle «Diplomatische Dokumente der Schweiz» (Dodis) ermöglicht in der Ausstellung den Zugang zu vertiefenden Dokumenten aus dem Schweizerischen Bundesarchiv.

In der Ausstellung zu sehen sind rund 90 Exponate und Exponatgruppen aus der Sammlung des Liechtensteinischen LandesMuseums und von insgesamt elf Leihgebern.

(Quelle und weitere Informationen: Liechtensteinischen LandesMuseum; Schweizerische Zollmuseum Gandria).