Charles Edouard Gogler (1885-1976), Nothilfe für Flüchtlinge, 1914. Photo: www.14-18.ch

Der erste Weltkrieg in der Schweiz

Europäische Krisen hat es immer gegeben, seit es europäische Politik gibt, also seit Jahrtausenden.

Seit sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts das sogenannte Konzert der europäischen Grossmächte herausgebildet hatte und das komplexe System mehr oder weniger beherrscht wurde, gelang es die Spannungen zu beherrschen, obwohl im Krimkrieg (1856-1859) die Grossmächte einen grossen Krieg ausgefochten haben.

Im Sommer 1914 gelang es nicht mehr einen Konflikt zu entschärfen. Es war ein Sommer massiver Fehlentscheidungen. Jahrelang hatten die Grossmächte (Frankreich, Russland, Deutschland, England, Österreich-Ungarn) aufgerüstet und gingen davon aus, dass ein Krieg unvermeidlich war.

Der Krieg wurde wie ein Heilmittel angenommen. Europa marschierte ‘vereint’ in die Katastrophe. Es gab eine Euphorie in allen Ländern. Die überwiegende Mehrzahl der Elite bekannte sich zum Krieg.

In jedem Land gab es Ausnahmen, aber die kollektive Begeisterung und das nationale Engagement Gelehrter, Künstler und Schriftsteller waren erstaunlich.

Der Erste Weltkrieg brachte nicht nur den Einsturz von Kaiserreichen und die Geburt der neuen Staaten, er war auch Ausgangspunkt für  Kommunismus und später .

Die Website www.14-18.ch zeigt thematisch und geordnet diese Geschichte.

Der Verein Schweiz im Ersten Weltkrieg (La Suisse dans la Première Guerre mondiale) wurde auch anlässlich des hundertjährigen Jubiläums des Ersten Weltkriegs 1914 gegründet.

Sein Ziel ist es, die Geschichte der Schweiz in dieser Zeit zu analysieren und sie einem breiten Publikum verständlich zu machen. Der Krieg hat auch die neutrale Schweiz stark beeinflusst und verändert. Doch diese Zeit ist vielen Schweizern unbekannt.

Die Spannungen zwischen den sozialen Schichten, zwischen der französischen und der deutschsprachigen Schweiz, zwischen Arbeitern und Bauern, Offizieren und Soldaten nahmen während der vier Kriegsjahre stark zu. Sie gipfelten im Generalstreik vom November 1918.

Die Ausstellung zeigt diese wachsenden Spannungen nicht nur in thematischen Kapiteln – Wirtschaft, Gesellschaft, Armee und Politik – sondern auch mittels einer visuellen Szenografie. Hunderte von Fotografien, Dokumenten, Filmen und Objekten erzählen die Geschichte einer Schweiz, die, obwohl vom Krieg verschont geblieben, sich grossen politischen, wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen stellen musste.

(Weitere Informationen: www.14-18.ch; www.grandeguerre.ch).