Die «Bronzehand von Prêles» ist die älteste in Europa bekannte Nachbildung eines menschlichen Körperteils in Bronze und bringt das Berner Seeland auf Augenhöhe mit damaligen Hochkulturen in Babylon, Kreta und Troja. © Archäologischer Dienst des Kantons Bern, Philippe Joner

Neun Teile Kupfer, ein Teil Zinn – vor fünftausend Jahren entsteht mit dieser vermeintlich einfachen Formel ein neues Material, das unsere Welt revolutioniert. Die Bronze ist erfunden.

Die neue Ausstellung «Und dann kam Bronze!» ist eine Reise in eine faszinierende Epoche, in der erstmals hoch effiziente Werkzeuge und Waffen in Serie hergestellt werden können und in der sich in der Folge Reichtum, Herrschaft und Krieg dauerhaft etablieren.

Die Beschaffung der Rohstoffe für die Bronzeherstellung führen zu engen Handelsbeziehungen zwischen Vorderasien, Ägypten und Europa in noch nie dagewesenem Ausmass. Die globale Bronzezeitwelt ist geprägt von Innovation und Fortschritt, aber auch von sozialer Ungleichheit und Gewalt.

Mächtige Eliten und Hierarchien entstehen und die Konfliktlösung durch Krieg wird zur neuen Norm. Die ist eine für das heutige Leben prägende Epoche. Der Blick in die Bronzezeit eröffnet völlig neue Perspektiven auf unsere Gegenwart.

Wofür die geheimnisvolle Bronzehand von Prêles, gefunden 2017 am Südfuss des Berner Juras einst genutzt wurde, weiss man nicht. Am Beispiel dieses Sensationsfunds lassen sich aber Thesen zur Geschichte der Hand formulieren, welche die tiefgreifenden Umwälzungen der Bronzezeit eindrücklich widerspiegeln.

Die Hand ist die älteste in Europa bekannte Nachbildung eines menschlichen Körperteils in Bronze. Nach Stationen in Biel/Bienne, Halle (Saale) und London ist die Hand nun erstmals in Bern zu sehen.

Eintauchen in die Bronzezeit Herausragende archäologische Objekte aus ganz Europa, Repliken zum Anfassen und eine kurzweilige Audiotour mit erzählenden Protagonist:innen ermöglichen  ein Eintauchen in das Leben der Bronzezeit. Grossformatige Wandbilder öffnen den Blick auf damalige Metropolen wie Babylon, Troja oder das Niltal.

Die Ausstellung bildet ausserdam den Kern des Jahresthemas «Bronze», dem sich das Bernische Historische Museum 2024 widmet. Ein besonderes Highlight ist das Bronzefestival am Wochenende vom 22. und 23. Juni.