L'église de Curtilles. Foto/Photo: TES

Die Kirche von Curtilles und die kulturelle Vielfalt der Schweiz

Die sprachliche Vielfalt der Schweiz ist ein Prozess von vielen Jahrhunderten. Die heutigen französisch- und deutschsprachigen Grenzen sind seit 800 weitgehend festgelegt.

Die italienischsprachigen Gebiete sind teils das Ergebnis von Eroberungen 1512/13 (das Tessin), teils von Bündnissen mit dem Gotteshausbund (Poschiavo (1486) und Bergell (1367) oder dem Grauen/ Oberen Bund (Misox (1496) und Calanca (1496)aus dem 16. Jahrhundert.

Der Gotteshausbund, der Graue / Obere Bund und der Zehngerichtenbund bildeten 1524 den Freistaat der Drei Bünde und 1803 den Kanton Graubünden.

Das romanische Sprachgebiet war bis ins 19. Jahrhundert viel grösser als heute. Dennoch ist die romanischsprachige Bevölkerung mit rund 50 000 Personen so gross wie die gesamte Bevölkerung Graubündens um 1800!

Ein weiterer Aspekt dieser (gut funktionierenden) Europäischen Union auf der Mikroebene ist ihre grosse kulturelle Vielfalt. Ein Indiz dafür ist zum Beispiel die Architektur der romanischen Kirchen (um 1000-1300).

Das Buch Romanische Schweiz/Suisse romane gibt einen ausführlichen Überblick über dieses meist gut erhaltene Kulturerbe, das sich über alle 26 Kantone und 4 Sprachregionen erstreckt.

Die Fresken in der Kirche von Curtilles

Eines der vielen Beispiele ist die Kirche des kleinen Dorfes Curtilles an der  Broye (Kanton Waadt). Das kleine Dorf mit seiner langen Geschichte (Curtilia im Jahr 860, Curtilis (1160) oder Curtiliis (1453) besass bereits 1055 eine romanische Kirche, die nach ihrer Zerstörung 1231 durch den Bischof von Lausanne im romanischen Stil wieder aufgebaut wurde.

Neben diesem Erbe beherbergt das kleine Dorf auch das Schloss aus dem 16. Jahrhundert  von 1542, nachdem sein Vorgängerbau urch Herzog Berthold V. von Zähringen (1160-1218) zerstört worden war.

Im 14. und 15. Jahrhundert fanden weitere (gotische) Renovierungen statt, unter anderem im Chor 

Neben diesem Erbe beherbergt das kleine Dorf auch das Schloss aus dem 16. Jahrhundert , nachdem sein Vorgängerbau durch Herzog Berthold V. von Zähringen (1160-1218) zerstört worden war.

Das Schloss von Curtilles. Bilder Glatz&Delachaux, Nyon

(Quelle und weitere Informationen: Hans-Rudolf Meier, Romanische Schweiz/Suisse romane, Würzburg 1996; Commune de Curcilles)

Korrektorin: Eva Maria Fahrni

Modell in der Kirche