Erasmus klingt wieder in Basel

Basel wird vom 9. bis 15. September 2024 zum zweiten Mal Schauplatz des interdisziplinären Festivals Erasmus klingt! – Festival Lab.

Erasmus von Rotterdam (1466-1536), der viele Jahre in Basel gewohnt und gewirkt hat, steht im Zentrum des Barockfestivals, das im Hinblick auf Erasmus’ 500stes Todesjahr 2036 fortan als Biennale stattfindet.

Das Festival wird in Zusammenarbeit mit diversen Basler Bildungs- und Kulturinstitutionen durchgeführt, darunter die Universität Basel, die Schola Cantorum Basiliensis und die Volkshochschule beider Basel sowie diversen Museen.

Für die zweite Ausgabe des Festivals dient Erasmus’ Werk Die Klage des Friedens (Querela Pacis, 1517) als Quelle der Inspiration. Die Konzerte und weitere Veranstaltung widmen sich dem Thema Frieden: ein Thema, das sowohl die säkulare Welt als auch die religiöse Kultur umfasst.

Wie heute, war auch die Zeit von Erasmus, zu Beginn der Neuzeit, geprägt von Gewalt: Viele Gelehrte erhoben ihre Stimme gegen die zahllosen Kriege, die in Europa entflammten. Im Buch Die Klage des Friedens kämpfte der Humanist Erasmus mit all seiner Überzeugungskraft, um die Absurdität des Krieges und die Vorteile des Friedens zu beklagen und anzuklagen. Sein Ziel war es, die Bedeutung der Solidarität und der Menschenwürde zu verdeutlichen, indem er die Kultur als ein mächtiges Instrument für das Leben in der Gemeinschaft ins Feld führte.

Die Veranstaltungen des Festivals orientieren sich an einigen der Hauptthemen von Erasmus, die aus einer historischen Perspektive neu interpretiert werden: In einigen Konzerten geht es um Geschichten des Alten Testaments, die von Manipulation, Krieg und Frieden oder um den Abschluss von Friedensverträgen (Frieden von Utrecht, Rastatt und Baden (1713/14) Westfälischer Friede 1648) sowie um die Vergegenwärtigung konkreter Kriegsereignisse.

In anderen Konzerten wird das Thema des Konflikts in einer «menschlichen» Dimension beleuchtet: die schmerzlichen Folgen des Krieges, der Kampf der menschlichen Emotionen und der Konflikt zwischen Gefühl und Rationalität.

Zwischen den musikalischen Werken an den Hauptkonzerten gibt es Lesungen aus Erasmus’ «Klage des Friedens». Tagsüber finden diverse Begleitveranstaltungen im Wildt’schen Haus in den Disziplinen Philosophie, Geschichte, Musikwissenschaft und Friedensforschung statt.

(Quelle, Tickets und weitere Informationen: erasmus-klingt.kulturticket.ch)