Die Welt der Etrusken und Griechen ist wieder in Basel zu Entdecken


Antikenmuseum Basel und Sammlung Ludwig, Neue Dauerausstellung «Wie ein Meisterwerk entsteht». © Ruedi Habegger, Antikenmuseum Basel und Sammlung Ludwig

Das Antikenmuseum Basel besitzt eine Sammlung griechischer Keramik, die in ihrer Qualität und Vielfalt weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt ist.

Mit der Neueröffnung werden drei neuen Dauerausstellungen in einer neuen Szenografie und zwei neue Audiotouren präsentiert, die den Reichtum der Sammlung abwechslungsreich und interaktiv präsentieren.

Ausserdem sind alle (römische und orientalische) Sammlungen des Antikenmuseums wieder gleichzeitig für das Publikum geöffnet.

 Dauerausstellung 1: Schätze der Sammlung und ihre Geschichten

Diese neue Dauerausstellung widmet sich der Entstehungsgeschichte des Museums, das 1961 gegründet und 1966 eröffnet wurde.

Neue Daueraussstellung „Schätze der Sammlung und ihre Geschichten“. © Ruedi Habegger, Antikenmuseum Basel und Sammlung Ludwig

 Dauerausstellung  2: Die Welt der Etrusker

 Diese Dauerausstellung zeigt in sechs Räumen ein umfassendes Bild dieser bemerkenswerten Kultur, von der kunstvoll verzierte Keramik, filigraner Schmuck, Waffen und Alltagsgegenstände zeugen.

Ein besonderer Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf den gesellschaftlichen und kulturellen Veränderungen, die sich durch den intensiven Kontakt der Bevölkerung mit anderen Kulturkreisen des antiken Mittelmeerraumes ergaben.

Neue Dauerausstellung «Welt der Etrusker». © Ruedi Habegger, Antikenmuseum Basel und Sammlung Ludwig

Dauerausstellung 3: Wie ein griechisches Meisterwerk entstand

Griechische Keramik fasziniert durch ihre schönen Formen und aufwändigen Verzierungen. Sie gibt Einblick in das Leben, die Gebräuche und den Glauben einer vergangenen Kultur, die trotzdem die grundlegendsten Errungenschaften des Westens hervorgebracht hat: Dialogbereitschaft, Musik, Olympische Spielen, Kunst, Schulunterricht, Wissenschaft, Philosophie, Sport, Literatur, Theater und die erste (direkte)  Demokratie der Welt.

Die neue didaktische und interaktive Ausstellung präsentiert die Vielfalt der griechischen Vasen und zeigt anschaulich ihre Herstellung und Verwendung.

Neue Dauerausstellung «Wie ein Meisterwerk entsteht» © Ruedi Habegger, Antikenmuseum Basel und Sammlung Ludwig

Die Industrialisierung der Schweiz, Glarus und die Textildruckindustrie


Glarus, eine Fabrik aus dem 19. Jahrhundert. Foto/Photo: TES

Das Museum präsentiert den neuen Teil der Dauerausstellung zum «Glarner Textildruck». Damit wird die über 250-jährige Geschichte dieses wichtigen Wirtschaftszweigs neu erzählt.

Man lernt dieses Kulturerbe (neu) kennen und es wird vermittelt, welche Innovationskraft schon früh das Glarnerland auszeichnete, welche Vielfalt an prächtigen, hochwertigen Textilien produziert wurden und wie mutig die Arbeiterschaft und die Bürger der Landsgemeinde im 19. Jahrhundert für verbesserte Arbeitsbedingungen eintraten.

Die Textildruckindustrie war im ausgehenden 18. Jahrhundert in verschiedenen Regionen der Eidgenossenschaft für die dynamische Wirtschafts- und Sozialgeschichte des Landes prägend.

Um 1860 erreichte diese Entwicklung ihren Höhepunkt. Die Schwerpunkte konzentrierten sich in der Ost- und Südostschweiz im Dreieck zwischen Zürich, Glarus und St. Gallen mit Ausläufern in den Kantonen Aargau und Thurgau und in der Nordwestschweiz mit Basel als Zentrum.

So sind der Zeugdruck im Kanton Glarus, die Seidenband-Weberei in den Kantonen Basel und die Stickerei im Kanton St. Gallen für die Geschwindigkeit der Industrialisierung der Schweiz im 19. Jahrhundert von grosser Bedeutung.

Hierbei nimmt der rasche Aufstieg der Glarner Zeugdruck-Industrie ab Mitte des 18. Jahrhunderts eine besondere Stellung ein. Diese historische Entwicklung ist ein wichtiger Teil der Glarner Geschichte.

Die Revolution 1848/1849 im Grossherzogtum Baden und die Schweiz


Detail vom Plakat ' Die Badische Revolution 1848/49'. Wehrgeschichtliches Museum Rastatt. Foto/Photo: TES

1848 und 1849 waren auch für die neue Schweizerische Konföderation unsichere Jahre. Der Sonderbundskrieg von 1847, die Neuchâtelfrage (um ein Haar Krieg zwischen Preussen und der Konföderation) und die neue Verfassung von 1848 waren einschneidende Ereignisse in der alten Eidgenossenschaft der 25 souveränen Kantone und ihrer meist unterschiedlichen historischen, religiösen, politischen, sprachlichen, und geografischen Orientierung.

Dieser erste demokratische Staat (gemessen an den Massstäben der damaligen Zeit) auf dem europäischen Kontinent war sozusagen die erste Europäische Union. Die umliegenden Regionen der Schweiz waren in diesen Jahren viel unruhiger. Aufstände und Revolutionen in Frankreich, im habsburgischen Italien, Österreich und Deutschland (dem Deutschen Bund) endeten in militärischer Gewalt und neuem Absolutismus.

Tausende (politischer) Flüchtlinge fanden in der Schweiz Zuflucht, sehr gegen den Willen der Machthaber in den umliegenden Ländern. Der österreichische Kanzler Klemens von Metternich (1773-1859) drohte sogar mit einer Invasion!

Das Grossherzogtum Baden (1806-1918) war sogar eines der wichtigsten revolutionären Territorien im Deutschen Bund. Nach der Ausstellung im Dreiländermuseum in Lörrach präsentiert das Wehrgeschichtliche Museum in Rastatt im prächtigen Residenzpalast jetzt eine Ausstellung über den Rastatter Aufstand von 1848 und 1849. Nach dem gescheiterten Aufstand suchten und fanden viele Bürger aus Baden Zuflucht in der Schweiz.

Die Ausstellung widmet sich vor allem den zwei Phasen der Badischen Revolution und blickt verstärkt auf die militärischen Unternehmungen zurück. 1848 wurde von den drei „Zügen“ Friedrich Heckers (1811-1881), Georg Herweghs (1817-1875) und Gustav Struves (1805-1870) und den Gefechten bei Kandern, Dossenbach und Staufen dominiert.

Das Jahr 1849 war geprägt von der Reichsverfassungskampagne, der Flucht des Grossherzogs von Baden und dem Höhepunkt des Soldatenaufstandes in Rastatt. Die Ausstellung blickt auch auf das Badische Militär dieser Zeit und die Bundesfestung Rastatt im Besonderen. Die Niederlage der badischen Revolutionsarmee in der Festung Rastatt am 23. Juli 1849 markierte den Höhe- und Endpunkt der Revolution.