Detail vom Plakat ' Die Badische Revolution 1848/49'. Wehrgeschichtliches Museum Rastatt. Foto/Photo: TES

1848 und 1849 waren auch für die neue Schweizerische Konföderation unsichere Jahre. Der Sonderbundskrieg von 1847, die Neuchâtelfrage (um ein Haar Krieg zwischen Preussen und der Konföderation) und die neue Verfassung von 1848 waren einschneidende Ereignisse in der alten Eidgenossenschaft der 25 souveränen Kantone und ihrer meist unterschiedlichen historischen, religiösen, politischen, sprachlichen, und geografischen Orientierung.

Dieser erste demokratische Staat (gemessen an den Massstäben der damaligen Zeit) auf dem europäischen Kontinent war sozusagen die erste Europäische Union. Die umliegenden Regionen der Schweiz waren in diesen Jahren viel unruhiger. Aufstände und Revolutionen in Frankreich, im habsburgischen Italien, Österreich und Deutschland (dem Deutschen Bund) endeten in militärischer Gewalt und neuem Absolutismus.

Tausende (politischer) Flüchtlinge fanden in der Schweiz Zuflucht, sehr gegen den Willen der Machthaber in den umliegenden Ländern. Der österreichische Kanzler Klemens von Metternich (1773-1859) drohte sogar mit einer Invasion!

Das Grossherzogtum Baden (1806-1918) war sogar eines der wichtigsten revolutionären Territorien im Deutschen Bund. Nach der Ausstellung im Dreiländermuseum in Lörrach präsentiert das Wehrgeschichtliche Museum in Rastatt im prächtigen Residenzpalast jetzt eine Ausstellung über den Rastatter Aufstand von 1848 und 1849. Nach dem gescheiterten Aufstand suchten und fanden viele Bürger aus Baden Zuflucht in der Schweiz.

Die Ausstellung widmet sich vor allem den zwei Phasen der Badischen Revolution und blickt verstärkt auf die militärischen Unternehmungen zurück. 1848 wurde von den drei „Zügen“ Friedrich Heckers (1811-1881), Georg Herweghs (1817-1875) und Gustav Struves (1805-1870) und den Gefechten bei Kandern, Dossenbach und Staufen dominiert.

Das Jahr 1849 war geprägt von der Reichsverfassungskampagne, der Flucht des Grossherzogs von Baden und dem Höhepunkt des Soldatenaufstandes in Rastatt. Die Ausstellung blickt auch auf das Badische Militär dieser Zeit und die Bundesfestung Rastatt im Besonderen. Die Niederlage der badischen Revolutionsarmee in der Festung Rastatt am 23. Juli 1849 markierte den Höhe- und Endpunkt der Revolution.