Mittelalterliche Textilien aus Spanien


Bild: Seidenstoff mit Streifendekor und einer arabischen Inschrift;Granada, 14. Jahrhundert; Abegg-Stiftung, Inv. Nr. 5838.

Die Ausstellung beleuchtet anhand kostbarer Textilien die wechselvolle Geschichte Spaniens im Mittelalter. Präsentiert werden vor allem Seidenstoffe vom 12. bis zum 15. Jahrhundert, die von muslimischen Webern hergestellt wurden, sich aber in einem christlichen Kontext erhalten haben. Das macht diese Objekte über ihren kunsthistorischen Wert hinaus zu bedeutenden zeitgenössischen Quellen für die sich verändernden Machtverhältnisse zwischen christlichen und muslimischen Herrschern. Zugleich sind sie Zeugen eines fruchtbaren Austauschs zwischen Religionen und Kulturen.

Die islamischen Weber waren Meister ihres Fachs. Sie stellten die prächtigsten Stoffe her. Ihre Seidengewebe waren begehrte Luxusprodukte, die weit über die Landesgrenzen hinaus Furore machten. Als Kriegsbeute, diplomatisches Geschenk oder teure Handelsware gelangten sie auch in den Besitz der christlichen Könige und geistlichen Würdenträger im Norden Spaniens. Vor allem dank der kirchlichen Nutzung haben sich viele dieser Stoffe bis auf den heutigen Tag erhalten –sei es als Reliquienhülle, als liturgisches Gewand oder als Schmuck für den Altar. Diese Stoffe aus al-Andalus, wie der muslimische Süden genannt wurde, prägten bis in das späte Mittelalter die Repräsentationskultur sowohl des islamischen als auch des christlichen Spanien. Die künstlerischen Zentren des Nordens hingegen, Städte wie Burgos oder Barcelona zum Beispiel, waren vor allem für kostbare Stickereien mit christlichen Bildthemen bekannt.

Carl Spitzweg


Carl Spitzweg (1808 – 1885), Der arme Poet, 1838. Öl auf Leinwand, 37.9 x 45 cm. Privatbesitz. Bild: Kunstmuseum Winterthur

Carl Spitzweg (1808 – 1885) zählt zu den erfolgreichsten und beliebtesten deutschen Malern seiner Zeit. Die Ausstellung vereint zahlreiche Schlüsselwerke des Münchner Meisters. Der Künstler war ein genauer und kritischer Beobachter seiner Zeit. Mit Humor und Ironie beschrieb er den biedermeierlichen Zeitgeist. In der Ausstellung wird der weltoffene, bestens vernetzte Maler gezeigt, der die alten Meister ebenso studierte wie die neuesten Tendenzen. In seinen Werken verbinden sich Heimat und Fernweh, Idylle und Subversion, Kleinteiliges mit grossen Fragen, letztlich Tradition und Moderne.Die Ausstellung wird in enger Zusammenarbeit mit dem Museum Georg Schäfer in Schweinfurt realisiert, das die bedeutendste Spitzweg-Sammlung beherbergt. Diese Gegensätze und Widersprüche lassen seine Malerei auch heute noch reizvoll und zeitgemäss erscheinen.

Albert-Edgar Yersin


(English) Albert-Edgar Yersin, «Plissement du parc», 1965 - 1970. Encre et lavis sur papier. Musée cantonal des Beaux-Arts de Lausanne. Acquisition, 2012

Albert-Edgar Yersin (1905-1984) war ein Meisterzeichner. Die Ausstellung zeigt einige seiner schönsten Schöpfungen. Von seiner Kindheit in Amerika bis zu seinen letzten Tagen in Lausanne war Albert-Edgar Yersin ein begeisterter Zeichner. Er drückte zahlreiche Landschaften aus, kopierte Gemälde alter Meister, übertrug seine eigenen Skizzen auf Metallplatten, experimentierte mit einer Reihe von Techniken und erfand seinen eigenen, höchst originellen Stil, der auf Surrealismus, Abstraktion und figurativer Kunst basiert. Er beeinflusste eine Generation von Künstlern und erzeugte eine neue Welle des Interesses an Künstlerbüchern.