Kleinformatige Glasgemälde sind im 16. Jahrhundert in Süddeutschland, vor allem aber in der Eidgenossenschaft sehr weit verbreitet. Es handelt sich um Kunstwerke von grösster Qualität, die Rats- und Zunfthäuser, Universitäten, Klöster und Spitäler schmückten. Die Stiftung eines Glasgemäldes war fester Bestandteil der gesellschaftlichen Kommunikation, durch die Allianzen, Freundschaften und Ehrungen ihren repräsentativen Ausdruck fanden. Das Wappen des Stifters ist daher das zentrale Element, welches auf kaum einem Glasgemälde fehlen darf. Zusätzlich findet sich eine grosse Auswahl an Motiven: neben religiösen Themen vor allem Personifikationen und Allegorien, Berufsdarstellungen sowie Motive und Momente der eidgenössischen Geschichte. Die Ausstellung wird mit rund 90 Werken von Holbein dem J., Niklaus Manuel, Urs Graf, Tobias Stimmer und Ringler aus der Blütephase im 16. Jahrhundert einen Überblick über Basler Glasgemälde und Scheibenrisse präsentieren und Einblicke in andere Kunstlandschaften wie Bern, Nürnberg und Schaffhausen bieten. Vorzeichnungen und Glasbilder werden dabei einander gegenübergestellt, um so die enge Verbindung der beiden Kunstformen zu veranschaulichen.