Frühes Mittelalter in der Romandie


Die historischen Museen von Sitten (Geschichtsmuseum Valeria, von 15.6.2019 bis 05.1.2020) und Lausanne (Musée d’archéologie et d’histoire de Lausanne, von 07.02.2020-bis 28.06.2020) präsentieren eine Ausstellung über die Zeit von 350 bis 1000 in der heutigen Romandie, dem Raum zwischen Alpen und Jura. Die Ausstellungen bieten teils gleichen, teils unterschiedlichen und auf die Regionen bezogenen Objekten, Wandbildern, Karten und Animationen. Die gemeinschaftliche Publikation Aux sources du Moyen Age. Entre Alpes et Jura de 350 à l’an 1000 (Gollion, 2019) begleitet aber beide Ausstellungen. Die Zeitperiode zwischen dem Ende des Römischen Reiches (5. Jahrhundert) und dem Jahr 1000, das Frühmittelalter, wird (zu) oft mit dunklen Zeiten gleichgesetzt. Die Ausstellungen laden dazu ein, das Frühmittelalter zwischen Alpen und Jura neu zu entdecken. Die Besiedlung des Gebietes, der Handelsaustausch, die christliche Religion, die (materielle) Kultur und Politik werden vorgestellt. Die Sprache und Schrift werden auch thematisiert und insbesondere die Zweisprachigkeit des Wallis (und der Schweiz), die auf diese Zeit zurückgeht.

Sigmund Freud und menschliche Verunsicherung


Ausgangspunkt der Ausstellung (Alles zerfällt. Schweizer Kunst von Böcklin bis Vallotton) ist Sigmund Freuds Schrift von 1917 zu den drei narzisstischen Kränkungen der Menschheit. Freud zufolge haben drei wissenschaftliche Entdeckungen das Selbstverständnis des Menschen grundlegend erschüttert: Das Kopernikanische Weltbild, Charles Darwins Evolutionstheorie und Freuds eigene Lehre des Unbewussten. Was Freud in seinem Aufsatz als narzisstische Kränkungen bezeichnet, ist die Einsicht, dass der Mensch weder Mittelpunkt des Universums noch Herrscher über die Natur und sein eigenes Bewusstsein ist.

Die Ausstellung thematisiert die Stimmung der Unsicherheit, die Entzauberung der Welt, aber auch die Weltflucht und Sehnsucht nach Sagenhaftem. Die Schau zeigt Schweizer Kunst des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, darunter bedeutende Werke von Ferdinand Hodler, Arnold Böcklin, Paul Klee, Félix Vallotton, Cuno Amiet und Alexandre Calame und  Werke von weniger beachteten Künstlerinnen wie Annie Stebler-Hopf oder Clara von Rappard. Die Ausstellung ist als thematischer Rundgang angelegt, der in rund zehn Stationen die menschliche Verunsicherung angesichts der wissenschaftlichen Entwicklungen beleuchtet.

Wissen in Bildern


Foto: Museum für Gestaltung Toni-Areal, Zürich

Der Austausch von Informationen war noch nie grösser als heute. Ob zur Visualisierung von Big Data, Veröffentlichung journalistischer Erkenntnisse, zur räumlichen Orientierung oder als Material für effektives Lernen und Lehren – Informationsdesign erklärt unterschiedlichste Inhalte innert kürzester Zeit und kombiniert dazu viel Bild mit wenig Wort. Denn Bilder haben die Kraft, komplexe Sachverhalte zu vereinfachen und zu veranschaulichen. Die Ausstellung zeigt diesen aktuellen Teil der visuellen Kultur in Gedrucktem und in bewegten Bildern und den Risiken (der Manipulation).