Expressionismus Schweiz


Hermann Scherer (1893-1927), der Maler, 1925. Privatbesitz.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelte sich in der Schweiz eine Avantgarde, die sich einer radikal neuen Bildsprache bediente.

 

Wie in Deutschland und Frankreich, wo Künstlerinnen und Künstler mit Expressionismus, Kubismus und Fauvismus neue Experimente wagten, griffen auch Schweizerinnen und Schweizer zu einer neuen Formensprache und ungehemmter Farbigkeit.

 

Nicht mehr das Abbild der realen Welt war das Ziel, sondern das Innere, Subjektive zum Ausdruck zu bringen.

 Zürich zog als pulsierende Grossstadt viele aufstrebende Kräfte an und Basel wurde in den 20er Jahren mit der Gruppe Rot-Blau zu einem Zentrum des Expressionismus. 

Die Westschweiz hatte mit Hans Berger und Alice Bailly wichtige Vertreterinnen und Vertreter der Avantgarde.

 

Das Tessin wurde zu einem Rückzugsort für viele Schweizer und internationale Kunstschaffende.

Farben im Licht.


Ausstellung 'Farben im Licht. Glasmalerei vom 13. Bis 21. Jahrhundert', Landesmuseum Zürich

Glasmalereien: Ihre vielfältigen Motive und strahlende Leuchtkraft faszinieren seit Jahrhunderten. Das Schweizerische Nationalmuseum besitzt eine der weltweit grössten Glasgemäldesammlungen.

Die Ausstellung (Farben im Licht. Glasmalerei vom 13. Bis 21. Jahrhundert) zeigt die Kunst der Glasmalerei in der Schweiz in all ihren farbenreichen Facetten von ihrem Ursprung im Mittelalter über die Renaissance bis zu den modernen Glasgemälden der Gegenwart.

Fotos und altes Werkzeug aus dem Glasmaleratelier Halter in Bern geben Einblick in die aufwändige Technik dieser seit rund 800 Jahren fast unveränderten Handwerkskunst.

Der Mengele-Totentanz


Der Mengele Totentanz, Tinguely Museum Basel.

Das Thema des Totentanzes hat eine lange bis ins 15. Jahrhundert zurückreichende Tradition in dieser Region.

Sie fand ihren frühen Höhepunkt um die Mitte der 1430er Jahre. Die Botschaft war eine mehrfache. Sie erinnerte an die  Vergänglichkeit des Lebens und an die Gleichheit aller im Tode.

Am 24. August 1986 brennte das 1801 erbaute Bauernhaus in Neyruz nahe Freiburg vollständig aus. Das Haus stand in unmittelbarer Nachbarschaft zu Jean Tinguelys Atelier.

Tinguely (1925-1991)  inspirierte dieses Ereignis zur Schaffung eines Werks, des Mengele-Totentanzes.

Der Künstler berichtet, dass er Teile einer Pressmachine für Mais der Marke Mengele aus dem Brandschutt gezogen hatte. Josef Mengele (1911-1979) was der Todesengel von Auschwitz.

Der Firmenname regte er zur Namensgebung des ganzen Ensembles ein. Er zog die Teile aus dem Haus, weil das durch die grosse Menge an verbrannten Heu ein besonderes Aussehen erhalten habe

Das Zentrum der 18-teiligen Skulpturengruppe ist der Hochaltar in einem kapellenartigem Raum, bestehend aus den Teilen der Maispressmachine der Firma Mengele. Das werk ist seit 2017 im Tinguely-Museum in Basel zu sehen.

(Quelle: www.tinguely.ch).