Exotisch


Weltkugel, Sammlung Louis de Treytorrens, 18e. Jahrhundert. Bibliothèque cantonale et universitaire de Lausanne.

Was ist die Definition von „exotisch“ in der Schweiz oder anderswo? Dieser sich wandelnde Begriff bestimmt immer noch die Art und Weise, wie man die Welt heute betrachtet. Vor zwei Jahrhunderten hatte die Schweiz eine andere Sicht auf die Länder Europas und anderer Kontinente und ihre Bewohner. Die Ausstellung untersucht das Verhältnis zwischen der Schweiz und dem Ausland im Zeitalter der Aufklärung. Sie bietet aber auch eine Verbindung zum 21. Jahrhundert und ein Verständnis der (veränderten) Weltbilder. Zahlreiche Aktivitäten, künstlerische Installationen und Kooperationen mit anderen kulturellen und historischen Institutionen begleiten diese Ausstellung, die auch aktuelle und sensible Themen aufgreift.

Wahre Liebe


Wahre Liebe existiert und existierte, ebenso wie gesellschaftliche Konventionen, zumindest ist dies der Ausgangspunkt der Ausstellung (L’amour en boîte). In der Zeit von 1812-1817 schrieben Eugénie de Treytorrens (1785-1856) und Charles d’Odet (1776-1846) mindestens 252 Briefe. Eugénie war wohlhabender protestantischer Herkunft aus Guévaux (Kanton Freiburg). Karl gehörte einer Familie von Landbesitzern an, war aber wesentlich weniger wohlhabend, sowohl katholisch als auch aus einem anderen Kanton (Wallis). Ihre Korrespondenz ist erhalten geblieben. Es gibt einen guten Einblick in Gefühle, Moral, das Verhältnis von Mann und Frau, protestantisch-katholisch und die Bedeutung des Glückes innerhalb der Bourgeoisie. In der Korrespondenz werden diese Aspekte oft diskutiert, und sie waren auch schon elf Mal Anlass, die Beziehung zu beenden. Zum zwölften Mal traf Eugénie in einem Brief vom 4. November 1817 eine endgültige Entscheidung.

In den heutigen Medien ist die Korrespondenz viel schneller, weniger höflich und weniger langwierig. Die Diskussionen haben auch einen anderen Inhalt, aber die Gefühle bleiben die gleichen. Eugénie und Charles heirateten übrigens beide kurz darauf, sie mit dem Freiburger Notar Charles Stoecklin (1793 – 1842), er mit Aglaé de Bons (1797 – 1864).

Dichter und Zeitzeuge


Foto: Dichter- und Stadtmuseum Liestal

Die Doppelausstellung (Zeitzeugen und Pioniere der Mundartdichtung) präsentiert die vom Dreiländermuseum und vom Hebelbund Lörrach konzipierte Wanderausstellung Schweizerreise – Johann Peter Hebel als Aufklärer› und eine Auswahl von Handschriften, Briefen, Zeichnungen und Objekten aus dem Nachlass des Baselbieter Dichterpfarrers und Hebelbewunderers Jonas Breitenstein (1828–1877). Johann Peter Hebel (1760–1826) reiste 1805 durch die Schweiz und hielt seine Beobachtungen in einem Reisetagebuch fest. Seine Aufzeichnungen bieten bemerkenswerte Einblicke in eine Zeit, als Napoleon über grosse Teile Europas und die Schweiz herrschte. Der Pfarrer Jonas Breitenstein veröffentlichte als erster Bücher in Baselbieter Mundart.