William Kentridge, Drawing Lesson 50: learning from the Old Masters (in Praise of Folly), 2019. Kunstmuseum Basel I Gegenwart. Photo/Foto: TES.

Die Künstlerin Ruth Buchanan (1980) präsentiert einen Rundgang durch 40 Jahre Museumgeschichte und wirft einen Blick auf eine mögliche Zukunft des Hauses  (Kunstmuseum Basel I Gegenwart).

Je eine Frage leitet die Ausstellung (Heute nacht geträumt) vom Erdgeschoss bis in den dritten Stock des Gebäudes. Diese Fragen an den Kontext, an die räumlichen Bedingungen, an die Besucher*innen und an die Beziehung des Museums zu seiner Geschichte dienen als Ausgangspunkt, um ein Museum (für Gegenwartskunst) erlebbar zu halten oder/und zu machen.

Die Schlüsselfrage der Ausstellung lautet: Soll ein Besucher wiederkommen, ist es die Reise, die Zeit und das Ticket wert?

Das herausfordernde und innovative Konzept ist eine Selbstreflexion und ein Portrait, eine Kulturgeschichte und ein aktuelles Kunstwerk.

Die Künstlerin strukturiert das Ausstellungserlebnis durch Farben, Materialien, Texte und Einbauten, die sie den bestehenden Räumlichkeiten hinzufügt, und vor allem auch durch Werke aus der Sammlung des Kunstmuseums Basel und der Emanuel Hoffmann-Stiftung.

Diese Werke wurden alle zwischen der Eröffnung des Museumsgebäudes im Jahr 1980 und heute in die Sammlungen des Kunstmuseums und der Emanuel Hoffmann-Stiftung angekauft oder als Schenkungen aufgenommen wurden.

Dieses Eintauchen in die Ausstellungs- und Sammlungsgeschichte des Museums wird durch verschiedene von Buchanan definierte und interpretierte Daten in Form eines eigenständigen Kunstwerks ergänzt.

Es sind Angaben wie: der Anteil der Werke unterschiedlicher Kategorien von Künstler:innen in der Sammlung, welche Medien bisher am meisten gesammelt wurden, die Zusammensetzung der Belegschaft, welche Sprachen wann verwendet wurden sowie die Entwicklung der Eintrittspreise.

Auch der Ausstellungstitel ist mit einem Werk aus der Sammlung verbunden. Miriam Cahns Gemälde heute nacht geträumt kam 2019 in das Kunstmuseum Basel. Es war mit seinem Titel Inspiration für die Ausstellung, weil es den Ort des Träumens mit dem Ort künstlerischer Arbeit verknüpft.