Châlet suisse in Léopoldsville (Kinshasa), Kongo 1933. Copyright©Schweizerisches Bundesarchiv, Bern.

Bis ins frühe 20. Jahrhundert emigrierten Schweizer*innen vor allem aus wirtschaftlicher Not, Abenteuerlust oder wissenschaftlicher Interesse. Nicht selten drängten Gemeinden einen Teil ihrer Einwohner*innen dazu, auszuwandern. Dafür übernahmen sie die Reisekosten, denn das war für die Kommunalkasse letztlich billiger als eine langandauernde Armenunterstützung.

Erst mit dem aufkommenden Wohlstand sank diese Zahl. Trotzdem leben auch heute rund elf Prozent der Schweizer*innen im Ausland. Sie werden auch «Die fünfte Schweiz» genannt.

Die meisten von ihnen wohnen in Europa. Sie sind stimm- und wahlberechtigt und haben mit der Auslandschweizer-Organisation (ASO) ein Organ, das sie gegenüber Behörden und Parlament vertritt (siehe www.swisscommunity.org).

Die Ausstellung (Weg aus der Schweiz. Auswanderungsgeschichten seit 1848) taucht in diesen Auswanderungsalltag ein. Etwa in jenen der jüdischen Familie Guggenheim, die im 19. Jahrhundert in die USA emigrierte und dort mit Handel zu den reichsten Familien des Landes aufstieg. Oder in jenen der Gebrüder Samuel und Johann Berger, die 1874 nach Russland auswanderten und dort erfolgreich Käse produzierten. Die (erfolgreichen) Bündner Konditoren, Cafetiers, Zuckerbäcker und Hoteliers in europäischen Landen bis zum Ersten Weltkrieg sind legendarisch. Doch viele der Emigrant*innen konnten den Traum nicht verwirklichen.

Die Ausstellung zeigt diese Geschichte und Fakten der Emigration der letzten 150 Jahre.