Klimawandel, Pandemien und andere Konflikte und Probleme führen zu einer Desorientierung, welche die heutige Zeit prägt. Die Welt scheint regelrecht aus den Fugen geraten zu sein. Althergebrachte Erklärungsmuster taugen nicht mehr, um der Komplexität der Gegenwart beizukommen.

Vor mehr als hundert Jahren, im Jahr 1916, hatte die Dada-Bewegung in Zürich die gleiche Erfahrung. Der Grosse Krieg tobte, und die Künstler suchten nach neuen Wegen, um ihre Unruhen auszudrücken.

Der Grosse Krieg wurde jedoch 1939 in den Ersten Weltkrieg (1914-1918) umgewandelt. Auf den Zweiten Weltkrieg (1939-1945) folgten zahlreiche Konflikte und Probleme für die Nachkriegsgeneration und -Künstler, die darauf reagierten und antworteten.

Die heutige Generation steht vor neuen Herausforderungen. Sie reagiert auf ihre eigene Weise. Die Ausstellung (Welt aus den Fugen) bringt dies auf eindrucksvolle Weise zum Ausdruck.

Die Kunst reflektiert die heutigen Phänomene und entwickelt dazu ihre eigenen Strategien der Auseinandersetzung. Gerade in raumgreifenden Installationen ist das Publikum mit einer Fülle von Informationen und Ereignissen konfrontiert.

Die klare Trennung zwischen Kunstwerk und Publikum löst sich zugunsten multimedialer Räume auf, in denen Internet und Digitalisierung tragende Rollen übernehmen. Installationen werden nicht betrachtet, sondern erlebt; sie setzen einen interaktiven Prozess in Gang, der gleichzeitig vielfältige Denkansätze fördert.

Die Ausstellung vereint Installationen von neun jungen internationalen Kunstschaffenden. Alle Installationen befassen sich mit anderen inhaltlichen Aspekten.

Sie veranschaulichen, dass gesellschaftliche Fragen nicht mehr gültig beantwortet werden können. Jede für sich bildet einen Kosmos, der vom Zusammenspiel von Zeit und Raum, von unterschiedlichen Objekten und medialen Formaten lebt.

Diese innere Dichte wird vom Publikum fortwährend mitproduziert, indem es sie ordnet und situativ zusammensetzt. Zusammen erwecken die neun Installationen das Bild einer aus den Fugen geratenen Welt, in der Ambivalenzen auszuhalten sind um sie zu deuten.