Duggingen, Angenstein. Foto: TES.

Die Burg Angenstein

Die Burg Angenstein (Duggingen, Kanton Basel-Landschaft) war für den Fürstbischof von Basel von strategischer Bedeutung, insbesondere für die Kontrolle seiner Territorien im Jura (etwa das Gebiet des heutigen Kantons Jura, des Birsecks im Kanton  Basel-Landschaft und der französischsprachigen Gebiete des Kantons Bern).

 

Das Gebiet befindet sich südwestlich der Stadt Basel im Birsbecken.

Angenstein wurde im 13. Jahrhundert von den Grafen von Pfirt bewohnt. Sie traten die Burg 1271 an den Bischof von Basel ab. Nach einem langen Kampf zwischen dem Bischof und dem Kanton Solothurn, um den Besitz dieses strategisch wichtigen Vorpostens, ging der Bischof als Sieger hervor. 1557, nachdem der Bischof gezwungen war, Basel in Richtung Pruntrut (Porrentruy, heutiger Kanton

Jura) zu verlassen, schenkte Melchior von Lichtenfels (1517-1575) das Schloss seinem Kanzler Wendelin Zipper. Er baute die Burg zu der ritterlichen und romantischen Residenz um, die sie heute ist. Er fügte dem vierstöckigen Bergfried oder Donjon (Wohnturm), der noch heute das Bild von Angenstein prägt, Fachwerkbauten hinzu.

Die Kapelle mit ihren drei schönen Glasfenstern, die vom Bischof und den Domherren gestiftet wurden, wurde 1560-1562 fertiggestellt. Diese Fenster symbolisieren die drei wichtigen kirchlichen Feiertage „Karfreitag“, „Weihnachten“ und „Pfingsten“.

Verschiedene Kriege und Plünderungen (u. a. durch protestantische schwedische Truppen während des Dreissigjährigen Krieges (1618-1648) sowie Brände führten zum zunehmenden Verfall der Burg.

Im Jahr 1951 erwarb die Stadt Basel das Schloss, welches  jedoch auf dem Gebiet des Kantons Basel-Landschaft liegt. Zwischen 1988 und 1991 wurde der Komplex vollständig renoviert und bewohnbar gemacht.

Interessant sind nicht nur die jahrhundertealte Geschichte und die Rückkehr Basels als Eigentümer (1951), sondern auch der Eisenbahntunnel unter dem Schloss und die daneben fliessende Birs. Modernität, Geschichte, natürliche Barrieren und uralte Rivalitäten zwischen den Kantonen sind in der Schweiz nie weit entfernt.

Korrektorin: Melinda Fechner