Schloss Vullierens, seine Kunst und sein Garten

Jede Stadt, jedes Dorf, ja sogar jeder Weiler in der Schweiz hat eine oder mehrere historische, kulturelle oder natürliche Eigenheiten. Was sie alle gemeinsam haben, ist eine Umgebung mit viel Flora.

Die Stadt Morges (Kanton Waadt) am Genfersee ist unter anderem bekannt um ihr jährliches Tulpenfest, die Hochzeit von Audrey Hepburn im Jahr 1969 und den niederländischen General Hendrick Jan van Oyen (1750-1821) in französischen und dann in Schweizer Diensten.

Das Ufer des Genfersees sind von Montreux bis Genf mit seinem wunderschönen botanischen Garten ein grosses Blumenfest,.

Im Landesinneren, nur wenige Kilometer von Morges entfernt, liegt das Schloss von Vullierens. Es hat seinen Namen vom Dorf Vullierens. In der Römerzeit stand an der Stelle des Schlosses eine Villa.

Im Jahr 1712 errichtete der Besitzer ein neues Schloss nach französischem Vorbild. Der unmittelbare Anlass war der Bau eines neuen Schlosses im nahe gelegenen L’Isle. Das Schloss befindet sich noch immer im Besitz derselben Eigentümer und ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.

Die Gärten und der angrenzende Park sind jedoch zu besichtigen. Sie bieten nicht nur einen atemberaubenden Blick auf die Alpen, den Mont Blanc und den Genfer See, sondern sind auch ein Ziel für Liebhaber von Blumen, Bäumen und Pflanzen, Architektur und Skulpturen.

Neben einer der grössten Iris-Sammlungen Europas mit mehr als 400 verschiedenen Arten bilden rund 110.000 Blumen in beeindruckenden Rosengärten, Tulpenfeldern, Rhododendren und verschiedenen anderen Arten ein wunderschönes Mosaik aus Farben.

(Quelle und weitere Informationen: Château de Vullierens)

Korrektorin: Giuanna Egger-Maissen

Das Schloss

und seine Kunst und sein Garten und Park

 

 

 

Die Umgebung

Portes des Iris

Laupen, eine schweizerische Geschichte

Die Schweiz hat nicht nur eine interessante Geschichte, sondern sie wird auch sorgfältig gepflegt. Nicht nur von verschiedenen Organisationen auf nationaler oder kantonaler Ebene, sondern meist auch durch lokale Initiativen. Jede Reise führt zu einer oder mehreren interessanten kulturhistorischen Begegnungen.

Kleine Städte oder Dörfer haben zum Beispiel oft eine grosse Vergangenheit, sei es als langjährige souveräne Republik, als kleinste Bischofsstadt oder Äbtestadt oder als bedeutende mittelalterliche Festungsstadt.

Die Stadt Laupen (Kanton Bern) ist die Geschichte der Schweiz im Kleinen. Schon die Römer benutzten die Strasse bei Laupen, um die Flüsse Saane und Sense zu überqueren. Sie war eine wichtige Verbindungsstrasse zwischen der bedeutenden römischen Stadt Aventicum (dem heutigen Avenches) und der alten keltischen Siedlung auf der Engehalbinsel bei Bern.

Nach dem Abzug der Römer (im frühen 5. Jahrhundert) bewohnten Alemannen und romanisierte Kelten (Gallo-Romanen) das Gebiet. Nach den Merowingern und dem Karolingerreich herrschten von 888 bis 1032 die Burgunder über das Gebiet.

Der Burgunderkönig Rudolf II. (880-937) errichtete auf dem Hügel wegen seiner strategischen Lage an der Strasse und der Brücke über die Saane und die Sense die erste Festung. Daraus entwickelte sich im 12. Jahrhundert eine Burg.

Auf die Burgunder folgte eine Periode aufeinanderfolgender Herrscher. König Rudolf I. von Habsburg (1218-1291) verlieh der Siedlung am Fusse der Burg 1275 Stadtrechte und den Status einer freien Stadt (Reichsunmittelbarkeit).

Die Einwohnerzahl war in diesem Jahrhundert zwar gering (250), aber die strategische Bedeutung und das Prestige waren umso grösser. Laupen hatte den gleichen Status wie das nahe gelegene, viel grössere Bern, Solothurn, Basel, Freiburg oder Murten.

Johann Ludwig Nöthiger (1719-1782), Schloss und Stadt Laupen, 1744. Sammlung: Zentralbibliothek Zürich

Lokale und europäische Herrscher hatten ein Interesse daran, sie zu erwerben, und die Burg wechselte oft den Besitzer (die Herzöge von Zähringen und die Habsburger, die Grafen von Kyburg und Savoyen, die Herren von Grandson und Thurn waren für kurze oder längere Zeit Besitzer).

Doch 1324 tat Bern das, was es am besten konnte: Die Stadt kaufte die Herrschaft Laupen und machte sie zur Vogtei. Andere Herrscher waren weniger begeistert und ein breites Bündnis (Freiburg, Habsburg, Kyburg, die Bistümer Basel, Lausanne und Sitten) erklärte Bern 1339 den Krieg.

Bern wurde jedoch von Solothurn und den Orten der Innerschweiz unterstützt und gewann den Laupenkrieg unter der Führung von Rudolf von Erlach (1299-1360).

Bern, Denkmal für Rudolf von Erlach (1299-1360)

Schloss und Stadt gewannen in den folgenden Jahrhunderten zunehmend an Attraktivität. Die Burg wurde zur Residenz des Landvogts von Bern (mit Rittersaal und anderen Merkmalen einer zeitgenössischen Residenz).

Die Stadt hatte drei Türme, Stadtmauern, Plätze und Stadtpaläste. In der Altstadt sind noch mehrere Gebäude aus dem 13. und 14. Jahrhundert erhalten, und der mittelalterliche Stadtkern ist noch weitgehend intakt.

Mit dem Bau der neuen Holzbrücken bei Gümmenen und Neuenegg im 15. Jahrhundert sank jedoch die wirtschaftliche und strategische Bedeutung der Stadt. Auch die Flüsse überschwemmten die Region regelmässig.

Viele Einwohner und  Einwohnerinnen wanderten aus. Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts blühte die Stadt wieder auf. Das Schlossmuseum zeigt diese faszinierende Geschichte.

(Quelle und weitere Informationen: Gemeinde Laupen)

Korrektorin: Giuanna Egger-Maissen

Impressionen von Laupen

   

 Aussichtspunkt auf die Burg

Der Schiffenensee, seine Natur, Magdalenen-Einsiedelei, Schlösser und Geschichte

Der Schiffenensee (französisch Lac de Schiffenen) ist ein Stausee im Kanton Freiburg. Der See liegt im Saanetal, benannt nach dem Fluss Saane (Sarine auf Französisch).

Der Staudamm in der Nähe der Dörfer Kleinbösingen und Gurmels wurde 1963 fertiggestellt, worauf sich das Tal füllte und für seine Bewohner eine neue Ära begann.

Kleinbösingen, die St. Jakobskirche mit den römischen Säulen

Nach dem Staudamm fliesst die Saane weiter, um bei Oltigen (Kanton Bern) in die Aare zu münden. Auf der anderen Seite des Sees markiert die berühmte Viaduc de Grandfey Brücke (1862) bei der Stadt Freiburg das andere Ende des Sees.

Der Staudamm

Die Länge des Sees beträgt etwa 13 Kilometer und die maximale Breite weniger als 500 Meter, aber an den meisten Stellen ist er viel schmaler, so dass der See wie ein Fjord aussieht.

An den Ufern des Sees liegen noch mehrere andere Dörfer, darunter Barberêche, Düdingen, Granges-Paccot und La Sonnaz. Sie alle haben ihren eigenen Charme. La Sonnaz beherbergt den örtlichen Ruderclub Société d’Aviron Fribourg.

Barberêche ist der Namensgeber für das grösste der drei Schlösser, die auf den Klippen des Sees stehen. Bevor der See angelegt wurde, standen diese Burgen am Rande des Tals. Die beiden anderen Schlösser sind Grand-Vivy und Petit-Vivy.

In dieser Region gab es bereits im 15. Jahrhundert eine Kultur der Badehäuser und Kurorte. Das Dorf Bad Bonn war berühmt für seine Mineralwasserquellen und sein Badehaus. Das Dorfes lag jedoch im Tal und 1963 endete diese jahrhundertelange Geschichte. Ein neuer Komplex gleichen Namens wurde am Ufer des Sees errichtet.

Die Magdalenen-Einsiedelei in Räsch bei Düdingen war jahrhundertelang ein Ort der (religiösen) Besinnung und der Einsiedler. Die Einsiedelei bestand aus einer Kapelle und Wohnräumen im Felsen.

Sie ist seit dem 15. Jahrhundert bekannt und wurde am 8. Juli 1691 von Bischof Pierre de Montenach (1633-1707) zu Ehren der Heiligen Maria Magdalena eingeweiht.

Sie besteht aus verschiedenen Räumen mit einer Gesamtlänge von 120m. Der wellenartig geformte Sandsteinboden zeugt von fossilen Sanddünen, die vom Vorhandensein eines Meeres vor ungefähr 20 Millionen Jahren Zeugen (siehe auch den Gletschergarten in Luzern).

Die Eremiten gibt es schon lange nicht mehr, aber die Stätte mit ihrer interessanten geologischen Geschichte, zu der auch Fossilien gehören, ist für die Öffentlichkeit zugänglich.

Korrektorin: Giuanna Egger-Maissen

Die Magdalena Einsiedelei

Viaduc de Grandfey (1862)

 

Das Schloss und das Dorf Barberêche

Die Natur