Die Stadtgeschichte Basel

Die neue Stadtgeschichte Basel erzählt in neun Bänden und einem Überblicksband die lange und bewegte Geschichte Basels von den ersten Siedlungsspuren bis ins 21. Jahrhundert.

Aktuelle, auf historischer und archäologischer Forschung basierende Erkenntnisse zeigen die Entstehung der Stadt und ihre wechselvolle Entwicklung in regionalen, überregionalen und globalen Zusammenhängen.

Band 1 bietet eine aktuelle Übersicht zu den ersten 50 000 Jahren der Basler Geschichte. 16 Autoren und Aurorinnen aus der Archäologie sowie den Natur- und Sprachwissenschaften zeichnen den langen Weg von den frühesten Besiedlungspuren bis zur frühmittelalterlichen Stadt nach.

Band 2 bespricht die Zeit zwischen 800 und 1273, eine Zeit grosser Veränderungen. Es zeigen sich die Anfänge einer städtischen Kultur, die nach der römischen Zeit zunächst verschwunden war. Basel ist nun der Zentralort des Fürstbistums.

Die Basler Bischöfe sind im Heiligen Römischen Reich international vernetzt. Der historische Blickwinkel erweitert sich auf Sundgau, Breisgau, Baselbiet und Jura als dem eigentlichen Lebensraum der Stadt.

Band 3 zeigt die Entwicklung zwischen 1250 und 1530. Die Stadt wächst von einer kleinen Bischofsstadt zur mittelgrossen Zunftstadt. Bauliche Verdichtung, Bevölkerungswachstum und politischer Wandel prägen die Stadt.

Von den Bettelorden zu Humanismus und Reformation, von der christlichen Mehrheitsgesellschaft zur reformierten Stadt, von Dienstleuten des Bischofs zu den Zünften, vom Gewerbe zu den Handelsgesellschaften, vom Rat des Bischofs zum städtischen Rat und vom Städtebund zur Eidgenossenschaft.

Band 4 behandelt den Jahren 1510-1798. Basel ist zwischen der Reformation und Revolution durch dynamische Aufbrüche und grosse Beharrungskräfte geprägt.

Religiöse Erneuerungsbewegungen fordern die Kirche immer wieder heraus. Die zunehmende Konzentration der Macht auf einen kleinen Kreis von Familien geht mit ersten Ansätzen zu einer modernen Verwaltung einher.

Das traditionsbewusste Zunftwesen konkurriert mit frühkapitalistischen Wirtschaftsformen. Typisch für Basel ist die internationale Vernetzung von Kaufleuten und Gelehrten, aber auch die lokale Ausrichtung des Alltags mit seinen oft noch naturgebundenen Lebensrhythmen.

Der Band erzählt von den raschen Umbrüchen und langsamen Transformationen in einer Gesellschaft, die uns in vielem vertraut und doch oft fremd erscheint.

Die Bände 5 bis 7 erscheinen Oktober 2024, die Bände 8-9 März 2025

Siehe weiter die Webseite: Die Stadtgeschichte Basel

(Quelle und weitere Informationen: Christoph Merian Verlag, Basel)

Die Kulturstadt Winterthur zeigt sich wieder in ihrer ganzen Pracht

Es ist keine Untertreibung zu sagen, dass die Schweiz ein Land der Museen, der Kunst und der Kultur im Allgemeinen ist. Auch wenn die Eidgenossenschaft kein „Goldenes Zeitalter“ der Kunst erlebt hat, liegen ihre Qualitäten in den unterscheidlichsten Bereichen.

Nicht nur die Kunstwerke aus Textilien, die Uhren, Schuhe, Keramik oder Haarkämme sind weltberühmt. Es gab auch zahllose bedeutende Kunstsammler und kunsthistorische Wissenschaftler.

Das erste Museum, auch wenn der Name damals noch nicht bekannt war, wurde nicht zufâlligerweise schon 1671 in Basel gegründet. Die Verbindung von kosmopolitischen Kaufleuten, Fabrikanten und Wissenschaftlern mit einem Mäzenatentum bildet den Kern des heutigen Museums- und Kunstangebots. Dasselbe gilt auch für die etwas kleinere Stadt Winterthur (Kanton Zürich).

Vincent van Gogh,  Le Café de nuit à Arles, 1888. Sammlung: Kunst Museum Winterthur, Hahnloser/Jaeggli Stiftung

Das Kunst Museum Winterthur feierte am 23. März 2024 den lang ersehnten Wiedereinzug der Sammlung von Hedy Bühler (1873-1952) und Arthur Hahnloser (1870-1936) in die Villa Flora.

Das Sammlerehepaar aus Winterthur kaufte ab 1907 – direkt aus dem Atelier – zuerst Werke von Giovanni Giacometti, dann von Ferdinand Hodler und ab 1908 von Kunsthändlern in Paris und Amsterdam.

Die Künstler und Künstlerinnen der Pariser Avantgarde reisten auch regelmässig nach Winterthur und besuchten die Villa Flora, das Zuhause des Paares. Die Bilder von Vincent Van Gogh erwarben sie an Auktionen in Amsterdam.

Die Hahnloser/Jaeggli-Stiftung wurde 1980 gegründet und umfasst ungefähr vierhundert Werke. Nach zehn Jahren Renovierungsarbeiten in der Villa Flora sind die Meisterwerke nun wieder heimgekehrt.

Die Ausstellung  Bienvenue!  zeichnet den Aufbruch der französischen Moderne mit Werken der Sammlung Hahnloser sowie ausgewählten Leihgaben nach: vom Impressionismus und Postimpressionismus, über Vertreter der Künstlergruppe der Nabis bis hin zu den sogenannten Fauves.

Edouard Manet, Amazone, 1882. Sammlung: Kunst Museum Winterthur, Hahnloser/Jaeggli Stiftung

Neben Bilder von Vincent van Gogh und Paul Cézanne werden auch Werke von Henri de Toulouse-Lautrec, Claude Monet, Camille Pissarro, Édouard Manet und Auguste Renoir sowie von Werkgruppen der Hahnloser-Künstlerfreunde um Pierre Bonnard, Félix Vallotton, Odilon Redon und Henri Matisse präsentiert. Mit Werken von Auguste Rodin und Aristide Maillol ist auch die Bildhauerkunst mit einer bedeutenden Auswahl vertreten.

Die Avantgarde der Jahrhundertwende ist in seltener Dichte und Qualität erlebbar. Die Kunststadt Winterthur mit bedeutenden Museen wie dem Kunst Museum Winterthur und der Sammlung Oskar Reinhart „am Römerholz“ hat ihre kleine Perle, die Villa Flora, zurück und erstrahlt somit wieder in vollem Glanz!

Korrektorin: Petra Ehrismann

Einblick in die Ausstellung ‚Bienvenue!‘. Foto: Kunst Museum Winterthur, Hahnloser/Jaeggli Stiftung

Die Kirche, Dynastien, Schloss Ebenrain und die Ruinen von Sissach

Sissach (Kanton Basel-Landschaft) am Diegterbach ist ein Dorf mit einer keltischen und römischen Vergangenheit. Die älteste Kirche in Sissach wurde um 620, in der Zeit der Merowingerherrschaft (6.-8. Jahrhundert), erbaut.

Der Diegterbach

Diese christlichen Franken (die Merowinger) waren die Nachfolger der paganen Alemannen. Neben der Kirche sind auch Gräber aus dieser Zeit gefunden worden. Nach den Merowingern kamen nacheinander die Karolinger, das Zweite Burgunderreich (888-1032), das Heilige Römische Reich sowie regionale und lokale Herrscher.

Das Dorf erscheint erstmals unter dem Namen Sissaho in Urkunden aus dem Jahr 1226. Aufgrund seiner Lage an den Verkehrswegen zu den Pässen der Schafmatt und des Unteren Hauensteins war es ein wichtiges regionales Zentrum.

Die heutige reformierte Kirche

Deshalb besassen die Geschlechter der Eptinger, Homberger, Frohburger, Thiersteiner und Habsburger sowie das Kloster Schöntal während Jahrhunderten Landbesitz und Burgen in diesem Gebiet, darunter die heute nur noch als Ruinen existierenden Burgen Burgenrain, Sissacher Fluh und Bischofstein.

zerstörte jedoch diese Anlage, die danach nicht mehr bewohnt wurde. Die Stadt Basel erwarb 1456 das  Gebiet, zu dem auch Sissach gehörte. Sissach schloss sich 1529 der Reformation in Basel an.

Eines der Wahrzeichen von Sissach ist das Schloss Ebenrain. Dieses spätbarocke Schloss wurde 1775 im Auftrag des Basler Seidenfabrikanten Martin Bachofen-Heitz (1727-1814) erbaut. Der Architekt war Niklaus Sprüngli (1725-1802).

Jakob Probst (1880-1954), Schwörender, Schloss Ebenrain

Das Schloss war eine Sommer- und Jagdresidenz mit einem Barockgarten, später einem englischen Garten auf der Nordseite und einer Lindenallee auf der Südseite. 1951 erwarb der Kanton Basel-Landschaft das Schloss Ebenrain und nutzt es seither für repräsentative Anlässe und Vermietungen.

(Quelle und weitere Informationen: Gemeinde Sissach; Historisches Lexikon der Schweiz, Sissach)

Korrektorin: Eva Maria Fahrni

Impressionen von Sissach