Die Wettsteinbrücke und der Basilisk

Die Wettsteinbrücke, benannt nach einem Bürgermeister von Basel (Johann Rudolf Wettstein 1594-1666), wurde am 7. Juni 1879 fertig gestellt.

Das rasche Wachstum von Handel und Bevölkerung in Gross- und Kleinbasel machte eine zweite Brücke über den Rhein notwendig.

Der vermehrte Autoverkehr und der Bau einer Strassenbahn führten 1939 zu einer ersten Verbreiterung der Brücke.

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Die vier Basilisken, die den Zugang auf beiden Seiten des Rheins bewachten, wurden entfernt. Dies führte zu einer Diaspora der Basilisken.

Ein Basilisk landete im Tierpark Lange Erlen in Basel, der zweite in Basel auf einem Hof und ein dritter in Meggen am Vierwaldstättersee.

Auch der vierte Basilisk ging ins Exil, doch seit der Renovation und der zweiten Verbreiterung der Brücke im Jahr 1996 bewacht er wieder das Rheinufer auf der Seite des Grossbasels.

Die Basilisken von Basel

Basel ist eine Stadt mit hunderten von Wasserbrunnen und eine Stadt der Basilisken. Der Basilisk ist ein mythologisches Geschöpf aus dem antiken Griechenland, halb Hahn, halb Schlange.

Diese Kreatur konnte mit ihrem Blick töten und wer in seine Fussstapfen trat, wurde versengt. Der einzige Schutz bestand darin, dieser Kreatur einen Spiegel vorzuhalten, so dass es auf der Stelle tot umfiel, oder es aus dem Sonnenlicht fernzuhalten, da seine Kräfte nur im Licht wirkten.

Diese Kreaturen findet man als Träger des Stadtwappens und als Wächter von Brücken und Wasserbrunnen.

Eine bemerkenswerte Erscheinung sind die Basiliskenbrunnen, die 1884 von Wilhelm Bubeck (1851-1890) geschaffen wurden.

Das Stadtwappen in Bronze und sogar ein Trinkschälchen für Tiere am Fusse des Sockels sind wesentliche Merkmale.

Das Wasser kommt aus dem Maul. Insgesamt wurden 39 hergestellt, heute sind es noch 28. Sie sind über die ganze Stadt und entlang des Rheinufers zu finden.

(Quelle und weitere Informationen: www.brunnenfuehrer.ch).

Rottweil und die Eidgenossenschaft

Die römische Stadt Arae Flaviae, welche heute als deutsche Stadt Rottweil bekannt ist, hat seit 1519 ein Bündnis mit dreizehn Orten/Kantonen der Eidgenossenschaft. Seit 1463 ist die Stadt ein der Eidgenossenschaft zugewandter Ort.

Neben Mülhausen ist Rottweil die einzige Stadt mit diesem Status, die nicht Teil der modernen Schweiz ist, wie sie in und nach der französischen Periode 1798-1813, 1815 und der neuen Verfassung von 1848 entstanden ist.

Im Jahr 1519 ratifizierten zwölf der dreizehn Orte den ewigen Bund mit Rottweil: Zürich, Bern, Luzern, Uri, Schwyz, Unterwalden, Zug, Glarus, Freiburg, Solothurn, Schaffhausen und Appenzell. Nur Basel unterzeichnete nicht, obwohl die Stadt im Vertrag erwähnt wurde.

Fremde Richter

Der Grund ist nach wie vor aktuell: wegen des kaiserlichen Hofgerichts in Rottweil. Die Handelsstadt Basel war zurückhaltend mit der Gerichtsbarkeit des fremden Richters.

Im Schwabenkrieg oder Schweizerkrieg (oder Engadinerkrieg) von 1499 spielte dies bereits eine wichtige Rolle, was sich auch im Westfälischen Frieden von 1648 wieder zeigte.

Souveränität und Rechtsprechung sind eng miteinander verflochten, wie der aktuelle Brexit ebenfalls zeigt.

Der Ewige Bund

Die Verbündeten schworen sich ewige Treue, Liebe und Freundschaft. Tatsächlich wurde der ewige Bund nie gekündigt und Rottweil unterstützte 1476 die Eidgenossen (erfolgreich in der Schlacht von Murten gegen den Herzog von Burgund und weniger erfolgreich in der Schlacht von Marignano gegen den französischen König und seine Verbündeten 1515).

Die Eidgenossenschaft hingegen unterstützte Rottweil nach den beiden Weltkriegen des letzten Jahrhunderts.

Das Verhältnis war aber nicht ganz faltenfrei. Die Reformation und der Einflussbereich der katholischen Habsburgermonarchie waren die Hauptursachen.

Die Schwäbischen Eidgenossen

Als Rottweil (unfreiwillig) 1802-1815 dem Herzogtum Württemberg angegliedert wurde, verlor die Stadt sogar ihren Verbündeten-Status.

Rechtlich wurde die ewige Allianz jedoch nie beendet. Die Schwäbischen Eidgenossen gedenken noch heute der einstigen Verbundenheit mit den Schweizer Orten, sowie auch diese weiterhin eine gute Verbindungen zu Rottweil pflegen.

Die Stadt Brugg (Kanton Aargau) schloss 1913 sogar eine der ersten internationalen Städteverbindungen.

Diese Beziehung hat eine Geschichte, die bis in das Römische Reich zurückreicht, als von Vindonissa (heute Windisch, nahe Brugg) aus, der Schritt zur Gründung von Arae Flaviae unternommen wurde.

Brugg war 1463 und 1519 weder Ort noch Partei des Ewigen Bundes und war sogar ein Untertanengebiet der Eidgenossenschaft.