Die Grandeur der Schweiz

Was ist die Grandeur der Schweiz? Die vielen Grand Hotels, die Berglandschaft und die hohen Gipfel der Alpen, die Seen oder die vielen schönen Städte oder die (direkte) Demokratie?

Alles wahr, aber der wahre Schatz und die Grandeur dieses Landes sind in erster Linie seine Bewohner. Seit dem späten Mittelalter haben die Bürger einen gut funktionierenden Staat aus vier Sprachen, verschiedenen Religionen, Kulturen und Wirtschaftsregionen gebildet.

Das Engagement der Bewohner in ihren Dörfern, Städten und Kantonen ist das Ergebnis dieser jahrhundertelangen Entwicklung.

Seit der keltischen und römischen Zeit war der Raum der heutigen Schweiz integraler Bestandteil des europäischen Handelssystems und der europäischen politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Entwicklungen.

Die akademische Frage, ob 1291 der Beginn der Staatsbildung ist oder nicht, ob der Bundesbrief aus 1291, 1315 oder gar dem 16. Jahrhundert stammt und ob Wilhelm Tell existiert hat oder nicht, ist nicht sehr relevant.

Die Fête des Vignerons in Vevey symbolisiert das Engagement der Bürger für ihre „Heimat“, Traditionen und Kultur. Dieses Fest ist keine Ausnahme, denn in der ganzen Schweiz, in den kleinsten Dörfern wie Mulegns oder Scuol im Kanton Graubünden oder Môtiers im Kanton Neuenburg, finden kleine und grosse Kultur- und Geschäftsinitiativen statt.

Das Kulturkloster Altdorf

Das Kapuzinerkloster Aller Heiligen wurde 1581 errichtet. Im Kanton Uri war die Reformation nicht erfolgreich.

1581 war das Kloster die erste Siedlung der Kapuziner nördlich der Alpen, gefolgt von den Klöstern in den katholischen Kantonen Unterwalden Schwyz, Luzern, Solothurn und Appenzell, natürlich als Reaktion auf die Reformation, die in den umliegenden Kantonen doch erfolgreich war.

Die Kapuziner sollten aber mehr als vier Jahrhunderte in Altdorf bleiben. und Eerst 2009 verliessen die letzten Mönche den Komplex, der trotz der französischen Besetzung 1799 in seiner vollen Pracht wieder aufgebaut wurde.

Heute ist das Kloster ein Kulturzentrum mit herrlichem Blick auf den Gotthard. (Weitere Informationen: https://kulturkloster.ch).

Alfdorf, Gotthard, Tell, Goethe und Suworow

Altdorf ist nicht nur das wirtschaftliche, politische und kulturelle Zentrum des Kantons Uri, sondern auch traditionell ein Tor zum Gotthardpass.

Altdorf ist ein Ort, an dem sich seit Jahrhunderten der Süden und der Norden treffen, um Waren und Gebrauchsgegenstände zu handeln und wo Päpste, Politiker, Soldaten, Pilger, Handwerker, Künstler und Dichter zum Pferdetausch, zur Pause, zur Übernachtung oder zum Abendessen anhielten.

Goethe (1749-1832) war mehrmals dort (u.a. 1775, 1779 und 1797) und hat Friedrich Schiller(1759-1805) über seine Eindrücke und Erfahrungen informiert, welcher 1804 Wilhelm Tell schrieb.

Auch der russische General Alexander Suvorov (1730-1800) verbrachte am 26. September 1799 mit 25 000 Soldaten die Nacht, was natürlich eine grosse Herausforderung für die Kleinstadt darstellte.

Ein Denkmal in Altdorf und die Via Suworow erinneren an dieses schicksalhafte Ereignis.

(Weitere Informationen: (www.uri.info).