Tanz in den Alpen

Im Juli und August beherbergt der Julierturm in Riom (Graubünden) Welturaufführungen in zeitgenössischem Tanz. Auf der Bühne stehen grossartige Solisten der Staatsballette von Wien und München, vom Mariinsky Theater in St. Petersburg und der Opéra Garnier in Paris. Origens Tanzfestival ist in den vergangenen Jahren konstant gewachsen und hat sich zu einer wichtigen Plattform für zeitgenössisches Tanzschaffen entwickelt. Die in Riom erarbeiteten neuen Kreationen wurden im letzten Winter verschiedentlich auf grossen europäischen Bühnen weitergespielt: Zeitraum von Eno Peci, Inferno von Luca-Andrea Tessarini und Thiago Bordin, Utopia von Sébastien Bertaud, Eden von Dustin Klein, Ex Horto Eden von Beate Vollack, House of Memories von Llia Jivoy. (Weitere informationen und Tickets: www.origen.ch).

Die Briten in Château-d’Oex

Château-d’Oex (Kanton Waadt) war am Ende des 19. Jahrhunderts bei englischen Touristen sehr  beliebt. Die meisten kamen über den Col de Jaman aus Montreux oder mit der Kutsche aus Bulle.

Die Infrastruktur verbesserte sich bald und viele Hotels, Gasthöfe und Pensionen wurden eröffnet. Einige davon gibt es noch immer (z.B. Hôtel de l’ours, Hôtel de Ville, Résidence Rosat und der Clos des Abeilles bei Villa d’Oex).

Die Bahn Montreux-Berner Oberland aus dem Jahr 1904 eröffnete die Region Pays-d’Enhaut weiter für die Welt. Der Bahnhof aus dieser Zeit ist ein schönes Chalet im Schweizer Stil. Die neue Eisenbahn beschleunigte die Entwicklung und den Bau weiterer Hotels.

Die anglikanische Kirche (1899 errichtet) musste 1911 sogar erweitert werden, so beliebt war das Ziel, kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs.

Der Espace Ballon zeigt die Geschichte des Ballonfahrens in allen seinen Facetten und den Breitling Orbiter. Er schafte die erste Weltumrundung ohne Zwischenlandung.

In Château-d’Œx, der Hauptstadt der Heissluftballons, starten seit über 40 Jahren Heissluftballons aus aller Welt, das Festival International de Ballons.

Nicht weniger als 60 alte Scherenschnitte grösster Qualität sind in den Räumen des Museums Vieux Pays-d’Enhaut ausgestellt.

(Quelle und weitere Informationen: www.chateau-doex.ch).

St. Peterinsel im Bielersee

Die St. Peterinsel im Bielersee war bis 1868 eine echte Insel, und sogar die grösste der Schweiz.

Im Zuge der ersten Juragewässerkorrektion wurde der Spiegel des Sees zwischen 1868 und 1875 um über zwei Meter gesenkt.

So entstanden die Passage (4.5 km) und das Naturschutzgebiet zwischen der Stadt Erlach und der Insel.

Die Insel wurde schon zu Pfahlbauerzeiten (11.-5. Jahrhundert v. Chr.) begangen. Drei Pfahlbaudörfer lagen am südlichen, östlichen und nördlichen Inselrand.

Später wurde die Insel zum römischen Tempelbezirk und zu einer Kultstätte (2-3. Jahrhundert), dann zum Bestattungsort merowingischer Familien. Noch zu merowingischer Zeit (7-8. Jahrhundert) entstand eine erste Kirche.

Im 11. Jahrhundert wurden die Fundamente zu einer grossen dreischiffigen Basilika gelegt. Zu Beginn des 12. Jahrhunderts wurde die Insel dem Orden von Cluny geschenkt und im 12. Jahrhundert entstanden die romanische Basilika (die drei geplanten Schiffe entstanden aber nie) und die Konventsbauten.

Das Kloster war den Aposteln Petrus und Paulus geweiht, daher der Name St. Petersinsel. Nach der Reformation wurde die Insel 1530 Bern übergeben.

Europäische Bedeutung erlangte die Insel erst 1765 nach dem Aufenthalt Jean-Jacques Rousseaus.

Die Insel wurde zu einem beliebten Reiseziel für Kaiser, Könige, Aristokraten, Staatsmänner, Künstler und Schriftsteller.

Unter den Besuchern befinden sich Goethe, Cook, Kaiserin Joséphine Bonaparte und die Könige von Preussen (der war damals, bis 1856, auch Graf von Neuenburg), Schweden und Bayern.

Die Insel ist heute ein Gebiet für Wanderer, ein Naturschutzgebiet, ein Freilichtmuseum und ein Monument (Quelle: Archäologischer Dienst des Kantons Bern).