Tarasp, Habsburg, eine katholische Enklave, Not Vital und das Schloss

Napoleon hat Tarasp im Jahr 1803 dem Kanton Graubünden zugeteilt (Mediationsakte). Das Gebiet war eine Enklave der Habsburger und aus diesem Grund ist Tarasp eine Gemeinde mit einer katholischen Mehrheit.

Die berühmten Mineralquellen Luzius, Emerita, Bonifazius und Carola bildeten die Grundlage für den enormen Wohlstand ab den 1860er Jahren.

Die grossen Kurhotels (Kurhaus Tarasp, Schweizerhof und Waldhaus Hotel (1989 abgebrannt) wurden zwischen 1875 und 1910 errichtet.

Der Nationalpark, ein schönes Wander- und Skigebiet, ein Golfplatz und die Kunsthalle Nairs sind heute die wichtigsten Destinationen im monumentalen Dorf und in der Gegend.

(Quelle und weitere Informationen: www.tarasp.ch)

Impressionen von Tarasp-Fontana

Die katholische Pfarrkirche (1163-1678)

Das Kapuziner Hospiz, 1623

Maria dolorosa, pieta (gotisch, 15. Jahrhundert)

Vor der Restaurierung im Jahr 1992

Nach der Restaurierung (1992)

Das Schloss (Privateigentum, aber für die Öffentlichkeit zugänglich)

Der Künstler Not Vital (1948) ist der Eigentümer. Seine Werke sind überall zu sehen.

Das Wappen der Habsburger

Kunst von Not Vital 

Grand Riom Palace

Das Grand Hotel Waldhaus in Sils  (Kanton Graubünden) wurde im Sommer 1908 eröffnet. Der Blick auf den Silsersee und den Malojapass, die Berge und das Tal wurden von den Gästen, der Beau Monde im Fin du Siècle, sehr geschätzt. Viele andere Grand Hotels wurden im Kanton errichtet.

Die Misserfolge und nie realisierten Träume sind viel weniger bekannt. Das kleine Dorf Riom zeigt in der Villa Carisch den Traum vom Grand Riom Palace. Das Modell zeigt die Architektur dessen, was es hätte sein können.

Charles Laurent Carisch (1882-1914), Enkel von Johannes Jacob Carisch (1820-1906), erbte von seinem Vater Charles Auguste Carisch (1851-1906) ein enormes Vermögen, das Johannes als Restaurantbesitzer in Paris eingebracht hatte.

Wenn man heute Riom besucht, ist ein Palast in einem so kleinen Dorf hoch in den Bergen schwer vorstellbar. St. Moritz, Sils, Tarasp oder Davos waren jedoch zu Beginn des Tourismus-Booms ähnliche Dörfer.

Charles Laurent hatte die Vision, den Architekten und das Geld, aber der Erste Weltkrieg durchkreuzte seine Pläne. Er starb als französischer Soldat und mit ihm der Traum vom Grand Riom Palace.

(Weitere Informationen: www.origen.ch).

Aquae Helveticae oder Baden

Der römische Vicus (Kreis) Aquae Helveticae, die spätere mittelalterliche Stadt Baden (Kanton Aargau), verdankte seine Bedeutung einerseits der verkehrspolitisch und strategisch günstigen Lage und der als verkehrsweg dienenden Limmat, andererseits den Mineralwasserquellen.

Die Geschichte der römischen Siedling Baden muss in engen Zusammenhang mit der um 17 n. Chr. erfolgten Gründung des Legionslagers in Vindonissa (Windisch) gesehen werden. Seine Bedeutung verdankte Baden vor allem den warmen Heilquellen.

Die Siedlung entwickelte einen grossen Bädercomplex. Die römische Sammlung im monumentalen Landvogteischloss zeigt nicht nur diese Geschichte, aber auch griechische Keramik, Wandmalereien, Meilensteinen, Bronzeplastiken, Skulpturen, religiöse Objekte, Münzen, Terra sigillata, Handwerke, Gewerbe, Mosaiken und viele andere Altertümer.

(Quelle, H.W. Doppler, Der römische Vicus Aqua Helveticae Baden, Baden, 1976).