Die Klöster von Basel

Vor fast 500 Jahren, in den Jahren 1525-1529, hörten die Klöster in Basel auf zu existieren, und die Stadt übernahm die Verwaltung. Auch der Bischof verliess mit seinen Domherren die Stadt und zog nach Porrentruy (Pruntrut) und später nach Arlesheim (1670) und Solothurn (1828).

Die Reformation hatte Basel erreicht und eine 450-jährige Klostergeschichte ging zu Ende, die mit der Gründung des ersten Klosters St. Alban im Jahr 1083 begann. Das zweite Kloster war St. Leonhard, das um 1133 geweiht wurde.

Kloster St. Alban, unbekannte Künstler, 19. Jahrhundert. Foto: Wikipedia

Das ehemalige Kloster St. Alban heute

Die Leonhardskirche und das Musikmuseum

Im 13. Jahrhundert nahm die Zahl der Klöster mit dem Aufkommen der neuen Bettelorden zu. Zwischen 1231 und 1279 liessen sich Dominikaner (auch Prediger genannt, da das Predigen ihre Hauptbeschäftigung war), Franziskaner und Augustiner nieder, die alle über Männer- und Frauenklöster verfügten.

Die Predigerkirche

Die Bettelorden verfügten über drei Männerklöster (Barfüsser, Prediger und Augustiner) und vier Frauenklöster (Gnadental, St. Clara, Steinen und Klingental).

Der Komplex der Kartäuser ist der am besten erhaltene; andere Klöster sind völlig verloren, darunter das Kloster Steinen (an der Stelle der Tingueley-Quellen), und von den Klöstern Gnadental und Augustiner sind nur noch Mauern erhalten.

Der Komplex der Kartäuser und die St. Theodorkirche (oben)

Sieben Klosterkirchen existieren jedoch noch. In der St. Leonhardskirche und der St. Alban-Kirche sind noch viele authentische Teile aus dem 12. und 13. Jahrhundert erhalten.

Das Kloster Klingental ist noch vom alten Nonnenkloster umgeben und ist heute ein Museum (Museum Klein Klingental), das unter anderem die Geschichte des Münsters, dessen Relikte und viele mittelalterliche Skulpturen beherbergt. Zu sehen sind auch Modelle der mittelalterlichen Situation, darunter der berühmte Totentanz.

Die 1269 geweihte Predigerkirche wurde, mit viel Liebe zum Detail und zum mittelalterlichen Original gründlich renoviert, einschliesslich einer Rekonstruktion des berühmten Totentanzes an der Friedhofsmauer (1805 zerstört). Diese Symbolik aus dem 15. Jahrhundert wurde 1805 zerstört. Heute ist die Barfüsserkirche das historische Museum der Stadt Basel.

Die Barfüsserkirche und das heutige historische Museum Basel

St. Clara ist die Klosterkirche der Klarissen, der weiblichen Franziskanerinnen, und ist noch heute in Betrieb.

Das klösterliche Leben in Basel ist mit der Präsenz des Bischofs verbunden. Er war Oberhaupt der Diözese und Fürst des Heiligen Römischen Reiches. Bis zum 14. Jahrhundert war er auch der wichtigste weltliche Herrscher der Stadt.

In der Folgezeit übernahmen das Bürgertum und die Stadtverwaltung allmählich diese Rolle, wobei die Reformation in den Jahren 1525-1530 das entscheidende Moment darstellte.

 (Quelle: F. Ackermann, Th. Wollmann, Klöster in Basel, Basel 2009).

Korrektorin: Petra Ehrismann

Die Martinskirche und der Martinsplatz

Die Peterskirche

Die Clarakirche

Das Klingentalkloster. Modell. Sammlung: Museum Kleines Klingental Basel

Webergasse, Wandmalerei.

Das ehemalige Klingentalkloster

Der Wenkenhof und der englische Park in Riehen

Der Name Wenkenhof erscheint erstmals im frühen Mittelalter und bezeichnet einen bäuerlichen Gutsbetrieb am Hang des Hügels über dem Wiesental. Der (alte) Wenken wurde 751 urkundlich als Hof von Ebo, dem Graf der alemannischen Sippe des Wacho erwähnt.

Der im 17. Jahrhundert zu einem Landgut umgebaute Bauernhof gehörte zu den Gütern des Klosters St. Gallen (ca. 800-ca 1100) und des Klosters St. Blasien (ca 1100-Anfang 17. Jahrhundert). Danach gab es verschiedene Privateigentümer.

1735 kaufte Johann Heinrich Zäslin (1697-1752) das Gelände und errichtete einen repräsentativen Sommersitz nach französischem Vorbild. 1860 erfolgte der Umbau in eine zweigeschossige Villa. Architekt war Johann Jakob Stehlin (1826-1894), der in Basel zahlreiche Privathäuser aber auch öffentliche Bauten, wie das Casino am Steinenberg schuf.

1917 kaufte der Industrielle Alexander Clavel-Respinger (1881-1973) den Wenkenhof. Er legte den Landschaftspark an und renovierte  den französische Garten. Die Einfahrt zum Ehrenhof liess er von einem monumentalen, von zwei Blei gegossenen Hirschen flankierten Gittertor abschliessen. Eine Terrasse mit Ausblick weit über die Stadt Basel entstand 1957.

Den Alten Wenkenhof schenkte das Ehepaar Clavel 1932 der Stadt Basel, welche die Gebäudegruppe unter Denkmalschutz stellte. Der Landschaftspark wurde ab 1925 um eine im englischen Landschaftsstil gestaltete Parkanlage erweitert und ist heute im Besitz der Gemeinde Riehen und öffentlich zugänglich. Die mächtigen Baumgruppen und die Pflanzen sind die  wichtigsten Elemente des Parkes. Ausserdem errichtete er eine Reithalle, zu welcher ein Reitparcours (Paddock) und ein Reitplatz gehören.

Der Neue Wenkenhof mit dem französischen Garten wurde der Alexander Clavel-Stiftung überlassen. Der Garten ist immer sonntags für die Allgemeinheit geöffnet.

(Quelle und weitere Informationen: www.wenkenhof.ch)

Korrektorin: Melinda Fechner