Das Basel Tattoo 2024

Das Basel Tattoo ist es wieder gelungen ein Programm mit vielen Höhepunkten und aus modernen, traditionellen und neuen Elementen  zu präsentieren.

Auf dem Kasernenareal in Basel steht heute eine Arena für fast 8 000 Zuschauer und Zuschauerinnen. Die Premiere des 17. Basel Tattoo findet am 19. Juli statt. Topformationen aus fünf Kontinenten mit rund 1 000 Artisten werden das Publikum und die Stadt bis zum 27. Juli verzaubern (Tickets gibt es auf www.baseltattoo.ch).

Basel Tattoo 2022

Die Basel Tattoo zeigt was das moderne Tattoo (wieder) ausmacht: eine Kombination aus Tanz, Paraden, Pfeifen, Trommeln, Blasmusik, dem Tattoo-Chor und der weltweit einzigen Tattoo-Garde. Die Basel Tattoo Parade findet am 20. Juli statt.

Zu ihnen gehört in dieser Edition auch die United States Army Field Band. Sie ist normalerweise für repräsentative Zeremonien im eigenen Land unterwegs und zeichnet sich durch eine hohe musikalische Qualität und Präzision aus.

Ebenfalls aus den USA stammen die über 50 Kinder und Jugendlichen des One Voice Children’s Choir.

Sechs ausgefallenen Künstler auf einem aussergewöhnlichen Fahrrad: Das ist das Big Bike Orchestra aus Polen.

Asiatische Präzision mit britischen Einflüssen präsentiert die Singapore Police Force Band.

Mit ihren rockigen Klängen, ihren ergreifenden Songs und ihrer Begeisterungsfähigkeit gehörten die Musikerinnen und Musiker der Australian Army Band in der Vergangenheit sofort zu den Publikumslieblingen. 2024 kommen die Aussies zurück.

Basel Tattoo 2023

Mit ihnen anreisen werden die OzScot International Highland Dancers. Die Tänzerinnen gehören zu den besten ihres Fachs und überzeugen immer wieder von Neuem durch unglaubliche, nahezu halsbrecherische Tanzschritte.

Mit der Iznik Municipality Mehter Band aus der Türkei kommt die älteste Militärmusikformation der Welt ans Basel Tattoo. Die 60-köpfige Band pflegt einen traditionellen Musikstil.

Im 2024 auch zu Gast im Hof der Kaserne sind die Swiss Army Brass Band und das Ländlerduo (Marvin Näpflin am Schwyzerörgeli und Patrick Stalder an der Klarinett)  der Schweizer Militärmusik.

 Fester Bestandteil und evergreen sind die 200 Dudelsackspieler und Trommler der Massed Pipes and Drums. Die zehn Pipe Bands stammen aus Kanada, Südafrika, Grossbritannien, Australien, Neuseeland, Malta und der Schweiz. Der Lone Piper wird auch in diesem Jahr auf dem Kasernenturm einen bekannten Song anstimmen.

Die Musikstadt Basel macht ihrem Ruf wieder alle Ehre.

(Quelle und weitere Informationen: Basel Tattoo)

Basel Tattoo 2023

PS:

Doe den tap toe

Das altniederländische “doe den tap toe” (Hahn zudrehen oder Zapfenstreich) steht übrigens am Ursprung des niederländischen Wort “Taptoe”, Tattoo auf Deutsch und Englisch. “Doe den tap toe” hat einen militärischen Kontext und bedeutet den Bierzapfhahn zudrehen.

Auf den Befehl „Hahn zudrehen“ (Zapfenstreich), unterstützt durch ein Trommel- oder Trompetensignal, wurden die Bierhahnen geschlossen. Im Lauf der Zeit ist «Tattoo» auch zum Überbegriff für Militärmusik-Festivals geworden.

Der Kasernenhof

Der Kasernenhof ist darum der richtige Schauplatz für ein Tattoo. Das Kloster Klingental (heute Museum Kleines Klingental) für Dominikanerinnen wurde nach der Reformation (1527) geschlossen. Die Gebäude dienten als Lager- und als Gewerberaum und als Standort für das Stadtgarnison. Die neue Kaserne war 1863 fertiggestellt und beherbergte bis 1965 Truppen. Es hat dort also viele Zapfenstreiche gegeben.

Le Corbusier, das Mundaneum und die Schweiz

Die Karriere eines der bekanntesten Architekten der Schweiz begann mit einer Ausbildung an der Kunstakademie in La Chaux-de-Fonds. Charles-Edouard Jeanneret, der 1920 den Künstlernamen Le Corbusier annahm, wurde am 6. Oktober 1887 in La Chaux-de-Fonds (Kanton Neuenburg) geboren.

Nach einer Karriere als Architekt, Stadtplaner, Maler, Möbeldesigner, Bildhauer und Theoretiker (er schrieb auch zahlreiche Artikel und Bücher über Kunst im Allgemeinen sowie über Malerei und Architektur im Besonderen), starb er am 27. August 1965 als französischer Staatsbürger (er hatte 1930 die französische Staatsbürgerschaft angenommen).

Bereits 1906/1907 baute Le Corbusier seine erste Villa als Gemeinschaftsprojekt von Kunststudenten (die Villa Fallet), ein Jahr bevor er seine Reise in den Osten, nach Österreich, Italien, Frankreich, Ungarn und Deutschland (1906-1912) begann.

Sieben ikonische Bauten von Le Corbusier in der Schweiz.  Pavillon Le Corbusier in Zürich.  Pavillon Le Corbusier in Zürich

Es war die Blütezeit der Wiener Secession, der Wiener Werkstätte und des Jugendstils. n Deutschland lernte er Walter Gropius (1883-1969), Mies van der Rohe (1886-1969) und Peter Behrens (1868-1940) kennen, die die Architektur in den kommenden Jahrzehnten verändern sollten (Bauhaus).

Im Februar 1912 eröffnete er sein erstes Büro in La Chaux-de-Fonds und errichtete bei dieser Gelegenheit die Maison Blanche in La Chaud-de-Fonds und die Villa Favre-Jacot in Le Locle. Im Jahr 1917 entwarf er die Villa Turque, die den eigentlichen Beginn seiner Konzeption der modernen Architektur darstellte.

Nach deren Bau liess er sich in Paris nieder, wo er vormittags malte und nachmittags als Architekt arbeitete und zahlreiche Artikel über Kunst veröffentlichte.

In Paris machte er sich mit der modernen Kunst- und Architekturbewegung sowie mit neuen Bau- und Konstruktionsmaterialien vertraut, insbesondere mit der Verwendung von Stahlbeton. Als er 1908 von einer längeren Reise zurückkehrte, baute er in La Chaux-de-Fonds zwei weitere Villen, die Villa Stotzer und die Villa Jaquemet.

La Chaux-de-Fonds, Villa Turque, 1917

Le Corbusier entwarf zahlreiche öffentliche und private Gebäude in Frankreich und der französischsprachigen Welt, erlebte aber auch Enttäuschungen.

Seine Entwürfe für eine Weltstadt und ein internationales Weltmuseum, das Mundaneum, während der Zeit des Optimismus (1925-1928) und der Leaque des Nations, des Vorläufers der VN, wurden nie realisiert.

Corseaux, Villa „Le Lac“ Le Corbusier, 1923

Zwei weitere Gebäude von Le Corbusier in der Schweiz sind noch heute berühmt: die Villa Le Lac in Corseaux (1923) und die Wohnung Clarté in Genf (1932).

Le Corbusier führte innovative Entwürfe und revolutionäre Lehren in Bezug auf Baumethoden und architektonische Konzepte ein und gilt bis heute als einer der grössten Architekten und Designer des 20. Jahrhunderts.

Der Pavillon Le Corbusier in Zürich und die Maison Blanche in La Chaux-de-Fonds (www.maisonblanche.ch) erzählen von seinem Leben und Werk.

(Quelle: C. Courtiau, Le Corbusier. Education and Training, Projects and Constructions in Switzerland, Bern 2012).

Korrektorin: Petre Ehrismann

Kapelle Notre Dame-du-Haut in Ronchamp, 1953

Pruntrut, der Bischof und Kanton Jura

Pruntrut (Porrentruy, Kanton Jura) war bereits in römischer Zeit (15 v. Chr. – 410 n. Chr.) ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt zwischen dem Elsass, dem Jura und der Stadt Basel. Obwohl keine archäologischen Funde aus dieser Zeit bekannt sind, gab es an diesem Ort eine Römische Strasse.

Der Fluss Le Doubs war auch eine wichtige (römische) Wasserstrasse, die Mandeure (Epamanduodurum) mit Porrentruy verband. Das älteste erhaltene Gebäude von Porrentruy ist die Kirche Saint-Germain (um 1050).

 

Kirche Saint-Germain (um 1050), das älteste Gebäude von Porrentruy, das von der Abtei von Moutier-Grandval gebaut wurde.

Und das prägt noch heute das Stadtbild. Das Bistum Basel hatte im Jahr 999 von der Abtei Moutier-Grandval das Gebiet des heutigen Kantons Jura erworben, und damit gehörte auch Porrentruy dazu.

Porrentruy war bis 1792 Sitz des Bischofs von Basel, nachdem dieser während der Reformation 1528 seinen bischöflichen Sitz im Basler Münster verlassen hatte. Der Bischof war auch ein Fürst des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, daher die offizielle Bezeichnung Fürstbischof.

Das Schloss

Die Ursprünge des Schlosses gehen auf das 13. Jahrhundert zurück. Von 1528 bis 1792 wurde es von den Bischöfen erweitert und renoviert. Als Folge von Bränden, Verfall und dem Abriss nach 1792 ist der heutige Komplex viel kleiner, aber immer noch imposant.

Der Turm (la tour de Coq) zeigt noch den roten Bischofsstab und den Hahn im Wappen der Familie Blarer von Wartensee.

Rekonstruktion, um 1650: Château de Porrentruy

Der heutige Komplex mit einer einzigartigen Sammlung von mittelalterlichen Katapultgeschossen.

Oben links die Residenz (la Résidence) und die Kanzlei (18. Jahrhundert), in deren Inneren die Porträts der Bischöfe von 1528 bis 1792 zu sehen sind. Gegenüber befindet sich der Pavillon (18. Jahrhundert) der Prinzessin Christine (de Saxe). Sie war Äbtissin der Abtei von Remiremont in Frankreich und hielt sich eine Zeit lang in Porrentruy auf, ganz rechts la Tour du Trésor und Maison de Luppach. Unten: die Gärten des Komplexes

Der Turm Réfous (1270) und daneben die Wachstube (Le Corps du Garde). In dieser Zeit konkurrierten der Bischof von Basel (mit Sitz in Basel) und die Grafen von Férrette und Montbéliard um die Macht in Porrentruy und Ajoie

Decke der Roggenbachkapelle, benannt nach Fürstbischof Jean Conrad de Roggenbach (1618-1693)

Der Bischof, auch Fürst des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, daher die offizielle Bezeichnung Fürstbischof, residierte bis zum Einmarsch der Franzosen im Jahr 1792 in Pruntrut.

Jacques-Christophe Blarer von Wartensee (1542-1608). Quelle: Château de Porrentruy. 

Nach 1792

Die französischen Revolutionäre annektierten dieses Gebiet des Fürstbistums und nannten es zunächst die Raurakische Republik (la République rauracienne) und ab 1793 Departement Mont-Terrible. Nach der französischen Annexion des verbliebenen Teils des Fürstentums im Jahre 1797 wurde das Gebiet des gesamten Fürstentums Basel 1800 Teil des Départements Haut-Rhin.

Nach der Niederlage Napoleons im Jahr 1815 wurde der grösste Teil des ehemaligen Fürstentums Basel, darunter auch Pruntrut, dem Kanton Bern zugeteilt. Seit 1979 gehört die Stadt zum Kanton Jura.

Der Bischof kehrte nach 1792 nicht mehr zurück. Die Domherren und das Kapitel hatten seit 1678 ihren Sitz im katholischen Arlesheim (davor in Freiburg im Breisgau) nahe dem katholischen Kanton Solothurn.  Arlesheim gehörte ab 1833 zum Kanton Basel-Landschaft, davor zum Kanton Basel).

Die Domherren  hinterliessen Denkmäler in Arlesheim wie den Dom und die Stadtpaläste. Seit 1828 hat der Bischof des Bistums Basel seinen Sitz in Solothurn. Es ist die komplexe Schweizer (Religions-)Geschichte in Kurzform.

Hôtel-Dieu (1675), ehemaliges Krankenhaus, heute historisches Museum. Vorderansicht (0ben), Rückseite (unten)

Die Pracht der bischöflichen Präsenz ist in Pruntrut noch immer sichtbar, unter anderem beim Hôtel-Dieu und bei der Glacière aus dem 18. Jahrhundert (der Ort, an dem Eisblöcke aufbewahrt wurden, um Getränke und Speisen für den Bischof und sein Gefolge zu kühlen) sowie bei den Stadtpalästen und den Häusern für das Kapitel.

Die (mittelalterlichen) Strassen und der gut erhaltene Stadtkern, die allgegenwärtige Präsenz der Uhrenindustrie (u.a. La Fondation Horlogère) und die Nähe zum schönen Jura verleihen dieser Stadt einen besonderen Reiz.

Und für diejenigen, die sich für den Klimawandel interessieren: Die Stadt lag vor etwa 20 Millionen Jahren an einem subtropischen Meer. Noch weiter zurück, vor etwa 150 Millionen Jahren, war der Jura ein beliebter Aufenthaltsort für Dinosaurier. Vor etwa 20 Tausend Jahren war die Region eiskalt, es herrschte ein polares Klima.

Kirche Saint-Pierre

 

Kirche Saint-Pierre (1333, danach mehrfach renoviert, worauf auch die romanischen und gotischen Style und Fresken hinweisen)

Jurassica

Jurassica ist eine Institution, die ein Museum und einen botanischen Garten beherbergt. Ausserdem ist es ein Brutplatz für eine Universitätskooperation für Geowissenschaften. Der Garten ist nach Basel der zweitälteste botanische Garten der Schweiz. Die Jurassica zeigt vor allem die Flora des Juras.

Jules Thurmann (1804-1855), der Stifter

Museum Jurassica

Und für diejenigen, die sich für den Klimawandel interessieren: Die Stadt lag vor etwa 20 Millionen Jahren an einem subtropischen Meer. Noch weiter zurück, vor etwa 150 Millionen Jahren, war der Jura ein beliebter Aufenthaltsort für Dinosaurier. Vor etwa 20 Tausend Jahren war die Region eiskalt, es herrschte ein polares Klima.

(Quelle: J.-C. Rebetez, D. Bregnard (Ed.), De la Crosse à la Croix. L’ancien Évêché de Bâle devient suisse (Congrès de Vienne-1815), Neuchâtel, 2002)

Korrektorin: Petra Ehrismann

La Porte de France (14. Jahrhundert)

Brunnen aus der Renaissance, 16. Jahrhundert

Hôtel de Ville (1764) und das Schwein von Porrentruy und seine Geschichte

 

Das Belle-Epoque-Viertel, das in der Blütezeit der Stadt nach der Annexion des Elsass durch Deutschland im Jahr 1871 entstand, in diesem Viertel befindet sich unter anderem die ehemalige Synagoge.

Hôtel des Halles (1766)

Hôtel de Gleresse (1750) und das Archiv des ehemaligen Bistums Basel 

Grand Rue

Ancien Collège des Jésuites (16. Jahrhundert), gegründet von Fürstbischof Jacques-Christophe Blarer von Wartensee, dem bedeutendsten der 15 Bischöfe im Zeitraum 1528-1792, heute ist es eine kantonale Schule

Die ehemalige Residenz von Joseph de Billieux (1717-1783), Baron von Ehrenfeld, ist seit 1965 eine cure catholique.

Reste der Wehrmauern

Le temple 

Impressionen von Pruntrut

La Vierge à l’Enfant (1689) oder Vierge Sous-les-Portes oder Vierge Entre-les Portes, wegen ihres früheren Standorts auf dem abgerissenen Tor Saint-Germain, das zwischen den Toren de la Tuilerie und de la Buissère lag