Pierre Mettraux, 2007, Mélisande,. Foto: TES

Das Mélisande-Fresko am Grimsel

Das kolossale Mélisande-Fresko an der Staumauer des Räterichsbodens, der zweiten Staumauer des Grimselstausees im Kanton Bern, des Künstlers Pierre Mettraux (1551-2021) misst 2’754 Quadratmeter, 51 mal 54 Meter. Der Damm ist 450 Meter lang und 94 Meter hoch. Der Künstler begann das Werk 2004 und vollendete es 2007.

Die beiden Kränen des neuen Staudamms sind in das Kunstwerk integriert. Diese führen in den Wintermonaten mehrmals am Tag einen Tanz auf, das Ballett zweier Kraniche in 1900 Metern Höhe, um nicht zu erfrieren!

Mélisande ist eine der beiden Hauptfiguren in der Oper Pelléas und Mélisande von Claude  Debussy (1862-1918). Er vollendete die Oper 1895; die Uraufführung fand 1902 in Paris statt. Metttraux wollte die graue Betonwand mit einer passenden Dekoration versehen. Er wählte Mélisande wegen ihrer Beziehung zum Wasser und der unglücklichen Liebesbeziehung.

Die Inspiration für Debussy war das Theaterstück des Belgiers Maurice Maeterlinck (1862-1949) aus dem Jahr 1893. Nach einer früheren Aufführung ohne musikalische Begleitung in Paris gab es 1898 in London eine Aufführung mit Musik von Gabriel Fauré und Charles Koechlin (1867-1959).

Das Fresko von Metttraux fügt sich in die Symbolik der 1880er Jahre und des Jugendstils ein, der sich um 1900 entwickelte.

Korrektorin: Petra Ehrismann