Wildenstein und seine Gegend. Foto/Photo: TES

Bubendorf, Afghanistan und Schloss Wildenstein

Wer an Bubendorf (Kanton Basel-Landschaft) denkt, bringt das Dorf nicht sofort mit Afghanistan oder einem Kurort in Verbindung. Und doch beherbergt dieses Dorf mit über 4 000 Einwohnern in der Biblioteca Afghanica die grösste Sammlung afghanischer Literatur, wissenschaftlicher Publikationen, Dokumentationen, Fotos, Videos und Bilder in Europa.

Vor zweitausend Jahren kannten auch die Römer Afghanistan, und wer weiss, ob es nicht ein Zufall ist, dass sie an dieser Stelle im Frenkental einen Tempel, ein Jupiterheiligtum und eine Villa errichteten. Jahrhunderte später bewohnten Alemannen diese Gegend, wie Gräber aus dem 7. Jahrhundert zeigen.

Im 11. Jahrhundert erwarb der Fürstbischof von Basel das Gebiet. Die Eptinger, im Dienste des Bischofs, errichteten im 13. Jahrhundert das Schloss Wildenstein und bewirtschafteten das Gebiet für Ackerbau und Viehzucht. Im Jahr 1400 erwarb die Stadt Basel das Dorf, den Dinghof und seine Rechte.

Bereits ab 1640 war das Dorf für sein Kurort Bad Bubendorf bekannt. Das Schloss Wildenstein war ebenfalls ein prestigeträchtiger Ort mit wechselnden Besitzern, darunter Mitglieder der Familie Planta und die Basler Familie Vischer (1792-1994).

In Bad Bubensdorf fanden 1830 die ersten Versammlungen statt, die 1833 zur Unabhängigkeit von Basel-Landschaft führten, obwohl das Dorf Bubendorf bis zuletzt Basel treu blieb. Die Abspaltung von Basel erfolgte 1833 und führte zu den Kantonen Basel-Stadt und Basel-Landschaft.

Dieser politische Wandel ist das eine. Die Kulturlandschaft hat sich seit dem späten Mittelalter jedoch nicht verändert. Jahrhundertealte Eichen, Wiesen und Ackerland sind weitgehend noch so, wie sie damals waren.

Sie ist eine der letzten Gegenden der Schweiz mit einer mittelalterlichen Kulturlandschaft. Das Erscheinungsbild des Schlosses, ihrer Gärten, Brunnen und Höfe ist auch ein Bild  der Kulturgeschichte. Auch der ländliche Charakter und die Dörfer sind noch weitgehend authentisch.

Das Volumen des berühmten Wasserfalls hat sich aber verändert. Vor nicht allzu langer Zeit war der Wasserfall in der Schlucht ein echter Wasserfall. Heute ist er nur ein kleiner Fall, fast ohne Wasser!

Auch der Bach Frenke im Dorf hat bessere Tage gekannt. Das Wappen von Bubendorf ist nicht umsonst die Säge einer Holzmühle, die Jahrhunderte vom Wasser des Baches angetrieben wurde.

Der Schweizer Alpen-Club (SAC)

Der Schweizer Alpen Club (SAC, Sektion Basel) organisiert regelmässig Wanderungen in diesem Gebiet (und anderswo im Land).

Obwohl der Name anderes vermuten lässt, organisiert der SAC nicht nur (Ski) Touren und andere Aktivitäten in den Alpen, sondern auch Wanderungen in anderen Regionen.

(Quelle und weitere Informationen: Einwohnergemeinde Bubendorf)

Korrektorin: Giuanna Egger-Maissen