Die Stiftskirche der Abtei Einsiedeln. Foto/Photo: TES

Kloster Einsiedeln und Cavalli della Madonna

Abt Eberhard, Domprobst von Strassburg, errichtete um 948 die erste Klosterkirche in Einsiedeln und weihte die Kirche der Gottesmutter Maria und St. Mauritius.

Vorher hatten Einsiedler im 9. Jahrhundert eine Kapelle erbaut und dem Heiligen St. Meinrad gewidmet, einem Benediktiner aus Reichenau, der dort um 835 eine Einsiedelei gegründet hatte und ebenda gestorben war. Meinrad wurde auf der Insel Reichenau bestattet, aber ihm wurde eine Kapelle in Einsiedeln gewidmet. 1039 wurden die Reliquien des Hl. Meinard von der Insel Reichenau nach Einsiedeln überführt.

Der Marienbrunnen oder Frauenbrunnen auf dem Klosterplatz.

Nach 948 statteten viele Wohltäter, unter anderen das Schwäbische Herzogshaus und die Kaiser Otto I (912-973), Otto II (955-983), Otto III (980-1002) und Heinrich II (973-1024) das Kloster mit Grundbesitz aus.

Die schwarze Madonna

Die kleine Kapelle steht noch immer im Vorhof der heutigen Klosterkirche, jedoch in barocker Bauart und mit einer schwarzen Madonna. Warum ist die Madonna schwarz? Diese Frage ist bis heute nicht geklärt.

Die Klostergebäude (1704) und die Klosterkirche (1735) sind ein gutes Beispiel barocker Baukunst 

Im 18. Jahrhundert stieg die Zahl der Pilger auf 150 000 im Jahr und der Komplex wurde grösser und grösser.

Das Kloster hat bis heute eine weltweite religiöse Bedeutung (mit rund 200 000 Pilgern pro Jahr) und eine grosse ökonomische Bedeutung für die Region.

(Die Stiftskirche Einsiedeln, Regensburg 2015; Kloster Einsiedeln).

PS: siehe auch das Panorama Einsiedeln

Der Klosterkomplex

Die Holzindustrie des Klosters

Das älteste noch bestehende Gestüt Europas. Seit der Klostergründung züchten die Mönche Pferde. Zwischen 1500 und 1798 fand ein reger Pferdehandel statt. Die Tieren wurden besonders zum reisen und für Rodungsarbeiten gebraucht. Italien war das Hauptabsatzgebiet. 1766 wurde der heute noch benützte Marstall errichtet. Beim Franzoseneinfall wurde das Kloster 1798 geplündert, die Pferdezücht zu nichte gemacht und wurden die Pferde beschlagnamht. Im Jahr 1866 kauften die Mönche einen Hengst aus England. Auf ihn gehen heute die erfolgreichen Stutenstämme zurück. Die heutigen Einsiedler Cavalli della Madonna sind weltberuhmt.

Der grossartige Klosterplatz ist das Resultat eines Bauverbotes aus dem Jahre 1419. Damit wurde ein ausreichender Abstand zwischen dem Dorf und Kloster geschaffen, um das Übergreifen eines Brandes zu verhindern.

Der Friedhof und seine Umgebung

Das Rathaus von Einsiedeln