Maquette de l'oppidum Mont Vully. Photo: www.aventicum.org.

Das keltische Oppidum auf Mont Vully

Der Mont Vully in der Nähe des Dorfes Sugiez (Kanton Freiburg) ist mit 653 Metern der höchste Berg am Murtensee. Der Berg erhebt sich aus der weiten Ebene der Drei-Seen-Region von Neuenburg, Biel und Murten am östlichen Ende des Sees.

Berühmt ist er vor allem für seine keltische Siedlung aus dem zweiten und ersten vorchristlichen Jahrhundert. Das keltische Oppidum (lateinische Bezeichnung für Siedlung oder Festung) wurde teilweise wieder aufgebaut. Das Gebiet wurde dann vom keltischen Stamm der Helvetier bewohnt.

Das Oppidum wurde im ersten Jahrhundert v. Chr. nach einem Brand aufgegeben. Möglicherweise setzten die Bewohner die Siedlung selbst in Brand, als sie 58 v. Chr. mit anderen keltischen Stämmen Richtung Gallien zogen. Wahrscheinlich waren sie damals auf der Flucht vor germanischen Invasionen.

Ihr Pech war, dass Caesar zu dieser Zeit der römische Feldherr war, der Gallien (etwa das heutige Frankreich) erobern wollte. Caesar besiegte diese Kelten im Jahr 58 v. Chr. bei Bibracte (in der Nähe von Autun) vernichtend.

Tatsache ist, dass der Mont Vully danach nicht mehr bewohnt war. Ein Teil der Siedlung war jedoch noch intakt. Die dendrochronologische Datierung (Untersuchung des Alters des Holzes) deutet auf ein Alter im zweiten bis ersten Jahrhundert vor Christus hin.

(Quelle: G. Kaenel, Ph. Curdy, L’Oppidum du Mont Vully, Association pro Vistiliaco, Sugiez 1988).

Korrektorin: Carolina Bearth