Het Willisauerbergland. Foto/Photo: TES

Das Willisauer Bergland und seine Geschichte

Der Kanton Luzern ist seit 1332 Mitglied der Eidgenossenschaft. Zunächst war es ein Stadtstaat, der nach und nach immer mehr Gebiete eroberte, erbte oder kaufte. Im Jahr 1480 erreichte der Kanton seine heutige Grösse.

Der Kanton setzt sich aus vier geografischen Gebieten zusammen: der Hauptstadt Luzern und ihrer Umgebung, dem Entlebuch, dem Willisauer Bergland und einer nördlichen Region.

Das Willisauer Bergland hat seinen Namen von der Stadt Willisau und ihrer berühmten Delikatesse, den “Willisauer Ringli”. Es gibt aber auch Köstlichkeiten der ganz anderen Art zu geniessen. Im Dorf Ettiswil steht zum Beispiel seit acht Jahrhunderten das schöne Wasserschloss Wyher.

Die Endungen „ingen“ und „wil“ weisen übrigens auf alemannische Wurzeln hin. Ab dem sechsten Jahrhundert drang dieser germanische Stamm immer weiter in das Gebiet der heutigen Schweiz vor und verdrängte die gallorömische Sprache und Kultur.

Foto: Luzia Mathys

Die Geschichte von Ettiswil ist eng mit den Klöstern St. Urban, Einsiedeln (Kanton Schwyz), St. Leodegar in Luzern, Stift St. Michael in Beromünster und mehreren anderen Klöstern im Kanton verbunden. Ettiswil war auch ein Wallfahrtsort des Heiligen Sakraments. Luzern blieb in der Reformation katholisch und wurde in der Gegenreformation zu einer Bastion der Jesuiten und des Barock.

Die Basilika St. Maurice in Ruswil

Die Abtei St. Urban 

St. Urban und sein Barock

Ab 1574 waren die Jesuiten für die Bildung im Kanton zuständig. Die Jesuiten hatten ihre Ausbildung am Jesuitenkolleg in Luzern oder am Collegium Helveticum in (Habsburg) Mailand absolviert.

Im 18. und 19. Jahrhundert kam auf 600 Einwohner mindestens ein Priester, die Nonnen und Mönche in den Klöstern nicht mitgezählt. Sie stammten fast ausnahmslos aus dem Patriziat und der Bourgeoisie des Kantons. Dies führte zu einer engen Verflechtung von kirchlicher Macht und Politik.

Die Bewohnerinnen und Bewohner ausserhalb der Stadt Luzern waren schon immer widerständig. Die Bauern der Region Ruswil rebellierten 1513 gegen die Stadt Luzern (Zwiebelkrieg), 1799 war Ruswil die treibende Kraft hinter dem erfolglosen Aufstand gegen die Helvetische Republik (1798-1803) Napoleons. In Ruswil wurde 1840 der „Ruswiler Verein“ gegründet, ein Vorläufer der konservativ-katholischen Partei im Kanton. Dies war auch eine Reaktion auf die liberalen Parteien im Kanton, insbesondere in der Stadt Luzern.

Die neue Kantonsverfassung von 1841 war eine Art Kompromiss. Sie betonte die Bedeutung des Katholizismus und damit der Jesuiten, führte aber auch die direkte Demokratie ein, und zwar bereits 1841! Und doch ging es 1847 schief, aber mit der neuen Bundesverfassung von 1848 nahm es ein gutes Ende.

Foto: Luzia Mathys. Die Weiherlandschaft Ostergau mit und ohne Nebel

Schlussfolgerung

Die Schönheit des Willisauer Berglands ist jedoch von diesen politischen und religiösen Entwicklungen unberührt geblieben. Der ländliche Charakter, das Naturschutzgebiet Elliswil und die Weiherlandschaft Ostergau, bewaldete Hügel, Seen, Bauernhöfe und das Schweizer Leben des Viehs prägen noch immer die abwechslungsreiche Landschaf Am Fuss der Alpen.

Der Schweizer Alpen-Club (SAC)

Der Schweizer Alpen-Club (SAC, Sektion Basel) organisiert regelmässig Wanderungen in diesem Gebiet (und anderswo im Land).

Obwohl der Name anderes vermuten lässt, organisiert der SAC nicht nur (Ski) Touren in den Alpen, sondern auch Wanderungen und Aktivitäten in anderen Regionen.

(Quelle und weitere Informationen: www.sac-cas.ch).

Korrektorin: Eva Maria Fahrni

Quelle und weitere Informationen: Franz Kiener, Luzern, Historisches Lexikon der Schweiz.

Der Soppisee. Foto: Luzia Mathys

Foto: Luzia Mathys

Der Garten im Wald von Rita Lutolf aus Ettiswil

Die Ortschaft Geiss, die Kirche und das mittelalterliche Haus