Villa Orbe-Boscéaz, mozaïek, 1e eeuw n. Chr. Foto: Wikipedia

Römische Mozaiken in Vallon und Boscéaz

In der Gemeinde Vallon, an der Strasse von Avenches nach Yverdon im Kanton Waadt, wurden in einer römischen Villa zwei römische Mosaike von aussergewöhnlicher Qualität gefunden.

Die Villa wurde ebenfalls rekonstruiert und ist ein Zeitzeugnis für die Romanisierung und den zunehmenden Wohlstand in der Region.

Die erste Version einer einfachen Villa stammt aus den ersten Jahrzehnten nach Christus und war gleichzeitig eine Werkstatt zur Herstellung von Ziegeln aus Ton.

Aus diesem Grund befand sich die Villa in der Nähe eines Baches. Um 60 n. Chr. wurde die Villa um ein Lager und zusätzliche Wohn-Räume erweitert. Nach drei Generationen hatte die Villa ein typisch römisches Aussehen.:

Ein von einer Kolonnade umgebener Innengarten, Empfangs- und Speisesäle, Schlafräume, Küche, Bibliothek, gute Wasserversorgung, Kanalisation und ein Badekomplex.

Die Villa ist vor allem für ihre Bacchus-, Ariadne- und Jagdmosaike bekannt. Das Jagdmosaik  (Venatio im Amphitheater) war ein beliebtes Thema in römischen Villen.

In der nahe gelegenen Stadt Boscéaz, in der Nähe von Orbe, wurden in der grössten römischen Villa nördlich der Alpen neun fast unversehrte Mosaike gefunden.  Es handelt sich um eine 200 Meter lange Villa mit einer 400 Meter langen Umfassungsmauer.

Die Mosaike stellen Götter (darunter die sieben Götter, die die damals bekannten sieben Planeten repräsentieren) und mythologische Motive dar, darunter eine Episode aus dem Trojanischen Krieg (Odysseus auf der Insel Skyros).

Diese Villen, ihre Architektur, ihre Ausstattung und ihre Mosaike weisen auf einen hohen Grad der Romanisierung hin.

(Quelle und weitere Informationen: Musée romain de Vallon (museevallon.ch); Mosaïques | pro-urba).

Korrektorin: Carolina Bearth