Das Berner Münster am 24. Februar 2023

Der 24. Februar 2022

Die Schweizer Kirchen organisierten unter der Schirmherrschaft der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in der Schweiz (AGCK) eine ökumenische Gebetsfeier am 24. Februar 2023, genau ein Jahr nach der russischen Invasion in der Ukraine. Die Feier fand im Berner Münster mit Vertreterinnen und Vertretern der ukrainischen Gemeinden in der Schweiz statt.

Das Treffen begann mit einem Friedenswunsch in den vier Sprachen der Schweiz und auf Ukrainisch. Nach einem Jahr voll unvorstellbaren Leids, voller Zerstörung und Zerrüttung von Millionen von Leben und nach einem Jahr, das bestimmt wurde durch diesen bis zum 24. Februar 2022 unvorstellbaren (neuen) Krieg auf dem europäischen Kontinent, herrschen Wut, Verzweiflung, Fassungslosigkeit und Ohnmacht, aber es leben auch Hoffnung, Vertrauen, Solidarität und Mitgefühl.

Martin Candinas, Präsident des Nationalrates

Der Präsident des Nationalrates, Martin Candinas, richtete das Grusswort aus.

«Unsere [der Schweiz] Geschichte ist eine Geschichte von Frieden und Wohlstand. Ich sage das nicht mit Stolz, sondern mit unendlicher Dankbarkeit und grosser Demut. Mit derselben Demut wende ich mich heute im Namen der Bundesversammlung an all jene, die unter den Folgen des Krieges leiden, an die Familien, die den Verlust von Angehörigen betrauern, an jene, die schlaflose Nächte in Sorge und Angst verbringen, an jene, die von der Gewalt gezeichnet sind.

Wir teilen Ihren Schmerz. Wir, die schon so lange von Kriegen verschont geblieben sind, können nur ahnen, wie gross Ihr Leid ist. Deshalb haben wir uns heute hier im Berner Münster versammelt. Wir wollen unsere Solidarität bekräftigen und Ihnen sagen: Sie sind nicht allein!»

Die Menschen brauchen in diesen Zeiten den Glauben an einen guten Ausgang und Frieden. Die Glaube und Versammlungen, die mit Symbolen und gesprochenen und gesungenen Worten inszeniert werden, bieten Nahrung für diese Hoffnung. Und viele dieser kleinen Ströme werden schliesslich zu einem grossen Strom auf dem Weg zum (langfristigen) Frieden.

Die Versammlung war ein Vorgreifen in die Zukunft mit einem realistischen Blick (ohne naive oder falsche pazifistisch geprägte Hoffnung) auf die Gegenwart. Das „Dona nobis pacem“, das Anzünden von Kerzen und der Olivenzweig waren Ausdruck dieser Zukunft.

(Quelle und weitere informationen: Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in der Schweiz)