Pierre Bonnard (1867-1947), Hunde in der Strasse, 1893. Foto: Museum Winterthur.

100 jahre Kunstmuseum Winterthur

Der Auftakt zum Jubiläum führt zurück in die Gründungsjahre des Kunstmuseums. Es war die Zeit als in Winterthur begeistert Gemälde und Zeichnungen französischer und neuer schweizerischer Künstler gesammelt wurden.

Manche dieser Werke sind im Lauf der vergangenen 100 Jahre in die Museumssammlung eingegangen und gehören heute zu ihrem wesentlichen Bestand.

Aus Anlass des Jubiläums erhielt das Kunstmuseum Schenkungen von französischen und schweizerischen Zeichnungen aus der ehemaligen Winterthurer Sammlung E. Richard Bühler: Werke von Eugène Delacroix, Henri de Toulouse-Lautrec, Odilon Redon, Pierre Bonnard, Édouard Vuillard, Ker-Xavier Roussel, Félix Vallotton, ergänzt durch Blätter von Schweizer Zeitgenossen wie Ferdinand Hodler und Giovanni Giacometti.

Wie passend sich diese Zeichnungen in die Sammlung einfügen, wird die Ausstellung erweisen, welche die Schenkungen im weiteren Kontext präsentieren wird, der von einem unlängst geschenkten Degas-Pastell bis zu Neuerwerbungen von Hans Brühlmann und Otto Meyer-Amden reicht.

Vor 100 Jahren wurde 1916 das Kunstmuseum Winterthur gegründet. Der Aufbau der Kollektion war vor allem Schenkungen von Kunstsammlern zu verdanken. Gleich wurde auch ein grafisches Kabinett initiiert.

Die frühesten Zeichnungen der Ausstellung stammen von Eugène Delacroix und sind Skizzen für Historiengemälde.

Das Winterthurer Bürgertum interessierte sich um die vorletzte Jahrhundertwende – dann aber vor allem für den Nachimpressionismus, also für Bonnard, Vuillard, Vallotton, Roussel und später für den Umkreis der Fauves – alles Künstler, die im deutschsprachigen Raum zunächst geschmäht wurden.

Heute gehören die meisten dieser Künstler zum Kanon; damals aber wurde im Winterthurer Kunstverein erregt debattiert, ob man etwa für einen länglichen und dadurch wenig naturalistischen Frauenakt von Bonnard etwas bezahlen sollte oder nicht.

Schweizer Künstler spielen in der Sammlung eine grosse Rolle. Es gibt eine schöne aquarellierte Skizze des Silser Sees von Giovanni Giacometti, die Figuren des Hans Brühlmann und Pierre Bonnard (1867-1947).