Der Säntis. Foto/Photo: TES.

Die Felskulisse des Säntis-massivs

Schon um das Jahr 850 erwähnte ein Mönch aus dem Kloster St. Gallen in einem Brief den Säntis.

Der Benediktiner-Pater Desiderius Wetter (1702-1751) berichtete in seiner Chronik, dass am 14. November 1680 zwei Geistliche und ein Naturforscher aus Zürich mit einem Führer aus Innerrhoden auf den Säntis stiegen, um einen Kometen mit Schweif möglichst auf grosser Höhe besichtigen zu können.

Bis heute hat sich das nicht geändert, nur die Steigung ist viel einfacher. Seit mehr als hundert Jahren ist der Säntis geprägt von technischen Errungenschaften, wie der Meteorologie, der Seilbahntechnik und der Telekommunikation.

Die mächtige, schichtartig aufgebaute Felskulisse des Säntis-massivs  (Kanton Appenzell Ausserrhoden), bildet geografisch wie geologisch den Nordrand der Alpen, der sich kantig und steil über sein gewelltes Vorland erhebt.

Die Felswand offenbart grosse Unterschiede. Es gibt helle und dunkle, harte und weiche, vegetationslose und von Vegetation bedeckte Gesteinsschichten.

Sie alle wurden in der Kreidezeit vor etwa 142 bis 87 Millionen Jahren unter stets wechselnden Umwelteinflüssen in einem Meer des damaligen europäischen Kontinentes abgelagert. In der Kreidezeit lag der Meeresspiegel deutlich höher als heute, auch das Klima war beträchtlich wärmer. Jede Schicht entspricht einem bestimmten Zeitabschnitt.

Diese virtuelle Zeitreise (zu sehen im Steinpark) beginnt vor 142 Millionen Jahren und endet bei 11 Millionen Jahren. Die Gesteine erzählen von Korallenriffen in einem tropischen Meer, von Ebbe und Flut, von Flüssen und von dramatischen Umweltveränderungen.

Quelle: Martin Wyss, Hans Aeschlimann, Luzi Matille, Säntis Steinpark.

 Korrektorin: Melinda Fechner