Das römische Theater in Augst. Foto: TES

Römische Theater und Amphitheater in der Schweiz

Das Theater

Die Theateraufführungen in der Antike waren nicht der Elite vorbehalten, sondern ein grosses Fest für alle: Frauen, Sklaven, Senatoren, Ritter und Bürger.

Das Theater war ein Teil des städtischen Lebens und einer der wichtigsten Orte der Gemeinschaft. Das griechische und das römische Theater sind ein Spiegelbild der literarischen, humanistischen und politischen Kultur.

Die Griechen

Die Griechen schufen deshalb eine architektonische Theaterstruktur die bis heute in ihrem Wesen unverändert bleibt. Nur die Dekorationen, Bühnenbilder und Materialien haben sich gewandelt.

Das griechische Schauspiel hat seine Wurzeln in Athen. Die ältesten Theateranlagen sind in Attika gefunden worden(6. bis 5. Jahrhundert v. Chr.).

Die Theater-Festspiele fanden nur während religiöser Feiern statt. (Wie viele Aktivitäten in den religiösen Bereich fielen).

Das römische Theater und Rom

Das Theater wurde zu einem der wichtigsten und repräsentativsten Gebäude der griechischen Stadt. In Rom war das dauerhafte Theater ein spätes Phänomen.

Dieser Bau wurde während der Republik verboten, um aufrührerische Versammlungen zu verhindern. Daher wurden für Theateraufführungen Konstruktionen aus Holz benutzt. Es gab jedoch auch Theaterbauten aus Stein  in griechischen Bauten in Süditalien.

Erst 55 v. Chr. baute Gnaeus Pompeius Magnus (106 – 48 v. Chr.) das erste steinerne und dauerhafte Theater aus republikanischer Zeit. Das zweite grosse Theater in Rom, das Marcellus Theater, wurde 11. v. Chr. eröffnet.

Das dritte Theater in Rom wurde von Lucius Cornelius Balbus im Jahre 13.v Chr. gebaut, das letzte öffentliche Gebäude in Rom das Augustus nicht finanziert hat.

Diese neue, prachtvolle Erscheinungsform fand grossen Anklang und wurde in Italien sowie in den Provinzen kopiert.

Aosta, römisches Theater, das Einzige mit einem Dach, und das Amphitheater

Theater Aventicum (Avenches)

Die Kaiserzeit

In der Kaiserzeit erhielten die meisten Städte Theatergebäude, oft von privaten Bürgern, der Stadt oder eben dem Kaiser und seinem Hof oder von provinziellen Behörden gestiftet.

In Spanien (Hispaniae) und Frankreich (Gallia) wurden in der augusteischen Epoche und im 1. Jahrhundert zahlreiche Theaterbauten nach kaiserlich-römischen Typus gebaut.

War es Romanisierung oder Politik ? In Griechenland waren Theater des kaiserlichen Typus selten, denn viele Städte besassen bereits ein Theater, das nur mit einer römischen Reform bereichert wurde. War es Romanisierung ’bottom up’ oder Politik ‘top down’ ?

Am Ende des 2. Jahrhunderts gab es in den entferntesten Städten des römischen Imperiums Theaterbauten.

Die Theaterproduktionen im römischen Reich waren aber auf niedrigem Niveau und Komödien und Tragödien gab es kaum, nur Possenreißer und Pantomime, sowie einfachen Aufführungen.

Theater Augusta Raurica

Die Nutzung der antiken Theater endete mit der Antike und der klassischen Kultur im 5. und 6. Jahrhundert. Römische Theater in der Schweiz sind bisher in Avenches, Lenzburg, Augst und Lausanne belegt worden. Römische Amphitheater sind in Windisch , Avenches, Nyon,  Augst und Martigny  erhalten.

(Quelle: U. Pappalardo, Antieke Theater, Petersberg 2007).

Korrektorin: Melinda Fechner

Avenches (Aventicum), Amphitheater Musée romain.